Remina - Strata

Review

Für Fans der neueren Studioalben der legendären Death-Doom-Formation DRACONIAN war es sicherlich ein kleiner Schock, als sie den Ausstieg ihrer langjährigen Sängerin Heike Langhans bekanntgaben. Als Wermutstropfen verkündete die Band den Wiedereinstieg der alten Frontfrau Lisa Johansson. Heike Langhans bleibt aber dem Metal (oder besser dem Doom) nicht ganz fern. Zusammen mit Multiinstrumentalist Mike Lamb der neuseeländischen Band SOJOURNER hat sie das Projekt REMINA ins Leben gerufen.

Dreht den Doom ab!

Anders als bei DRACONIAN steht hier nun komplett ihre charismatische Stimme im Vordergrund. Tiefe, funerale Growls wird man bei REMINA (vorerst) nicht finden. Und auch die Doom-Elemente fallen wesentlich spärlicher aus. Wer jetzt ein SWALLOW THE SUN im Sinne von „Songs Of The North“ erwartet, wird enttäuscht. Stattdessen treten bei REMINA düstere Ambient-Klänge in den Vordergrund.

Diese erinnern stark an die moderne Dark-Synth-Bewegung. Die Ambient-Klänge vermischen sich mit Langhans‘ ätherischer Stimme zu einem wirklich fesselndem Hörerlebnis. Statt elektronischer Beats (siehe DYNATRON, PERTURBATOR etc.) erweitert die Band die Songs mit atmosphärischem Doom Metal. Diese wirken leider etwas arg steril, um wirklich die von Combos wie SWALLOW THE SUN oder DRACONIAN gewohnte Wärme hervorzurufen.

Treiben lassen mit Heike Langhans

Insgesamt handelt es sich bei der auf „Strata“ präsentierten Musik um ähnlich ätherisch-balsamische Musik, wie man es von KünstlerInnen wie ENYA kennt. Also Musik, die nicht durch knallende Doom-Wände überzeugt, die einem die Nackenmuskulatur auf den Kopf stellt. Vielmehr ist REMINUS mit „Strata“ ein guter Soundtrack gelungen, um sich an einem trüben und verhangenen Herbsttag mal richtig in Wehmut ergehen zu lassen.

Damit reihen sich REMINA eher n eine Reihe mit dem Projekt TREES OF ETERNITY ein, ohne allerdings dessen emotionaler Wucht auch nur nahe zu kommen. Dafür klingen die Soundlandschaften dann doch zu trist und zu steril. Die Songs wirken in sich austauschbar. Man kann sich „Strata“ sehr gut in einem Rausch durchhören. Allerdings bleiben markante Erinnerungen aus. Dennoch liefern REMINA ein gutes, wenn auch nur durchschnittliches, Erstlingswerk ab, dass sich in der Doom-Masse nicht hervorheben wird, aber dennoch einen gewissen Appetit stillen kann.

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04.11.2022

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