Remember Twilight - Kammermusik Core

Review

Eine CD zu besprechen, die nur zwei Stücke beinhaltet, ist wahrlich nicht einfach zu bewerkstelligen, vor allem wenn es sich dabei um eine Art Musik handelt, dich ich persönlich meide wie der Teufel das Weihwasser. Der Titel „Kammermusik Core“ ist signifikant für das Schaffen der Band, da man mit unterschiedlichen Instrumenten klassischer Ausrichtung hantiert. Dazu aber später mehr. Produziert wurde der Vorbote für das im Frühjahr 2004 erscheinende komplette Album in den Mastersound Studios, die von Atrocity Chef Alex Krull geleitet werden. Soundtechnisch gibt’s daher rein gar nichts zu beanstanden und die klassischen Instrumente wurden gekonnt mit den teilweise heftigen Gitarren in Einklang gebracht. Aber nun mal zum Wesentlichen. Irgendwie anders klingen Remember Twilight schon, das will ich ihnen ohne Zweifel zugestehen und eine gewisse Originalität versprüht man durchaus. Der Einsatz einer Oboe kombiniert mit zwei Violinen bilden einen netten Kontrast zu den, zumindest im ersten Stück, ordentlich groovenden Gitarren. „Der Wahnsinn lebt“, so der Titel dieses ersten Stückes, bleibt in erster Linie durch die dynamischen Violinen im Ohr hängen, die sich regelrechte Duelle mit Sänger Timo liefern, der immer wieder neuen Höhen entgegeneilt. Das zweite und auch schon letzte Stück „Wirklichkeit verstehen“, lässt es nach dem recht flotten Vorgänger sehr gemächlich angehen. Man beschränkt sich zunächst auf, in Zupfgeräusche der Violinen gehüllten Sprechgesang, der mich stark an „Goethes Erben“ erinnert. Doch diese Stille wird jäh von einem Klangewitter unterbrochen, welches alle Instrumente stimmig vereint, aber samt des Textes eigentlich nichts wirklich Begeisterndes birgt. Dieser Tempowechsel vollzieht sich noch einige Male im weiteren Verlauf des Stückes, bei dem allerdings die letzten 40 Sekunden eine derartige Intensität bergen, was vor allem durch die schreienden Violinen hervorgerufen wird, dass ich mir doch etwas mehr Begeisterung entlocken konnte. Eigentlich ein ziemliches durchschnittliches Scheibchen in der Schnittmenge von Letzte Instanz und die Schinder. Man sollte die Formation allerdings dennoch in den Augen behalten, denn eine wirkliche Meinung kann man sich mit den zwei Stücken nicht bilden und positive Ansätze sind definitiv vorhanden.

01.02.2004

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