Reload - Back From Dystopia

Review

Mit „Back From Dystopia“ zeigen die Nürnberger Heavy Rocker RELOAD äußerst stolz, dass sie nach ihrer eingelegten Schaffenspause im Jahr 2012 mit neuem Elan, einem neuen Bandmitglied und viel Bock wieder zurück sind – und Einiges zu bieten haben. Zudem feiern sie mit ihrer dritten Veröffentlichung das zwölfjährige Bestehen der Band. Dementsprechend bemerkenswert ist die Professionalität, welche an den Tag gelegt wird. Der Sound und der Band-Auftritt können sich hören und sehen lassen – die Jungs haben Spaß an der Sache und machen keinen Hehl daraus.

Das Album selbst besticht schon zu Beginn durch seine Direktheit. Die Songs sind eingängig, melodisch und unkompliziert. Im direkten Vergleich zum Vorgänger „Fellows & Hypocrites“ ist jedoch zu erkennen, dass die neue Platte etwas durchdachter und komplexer aufgebaut ist. Man hört klare Riffs, cleanen Gesang, aber definitiv Abwechslung. Im ersten Moment startet eine Ballade und gen Ende entwickelt sich der Song zu einer flotten Nummer, teilweise sogar mit erstaunlich punkigen Einlagen.

Dass sie jedoch “heavy“ sind, steht außer Frage. „C’mon Pray!“ beispielsweise erweckt das starke Bedürfnis, sich in einer Bar an der Route 666 einen rauchigen Whiskey auf ex runterzuziehen, aufs Bike zu setzen und seinen Bart im Wüstenwind flattern zu lassen. Es rockt einfach und macht Spaß. Danach startet „Burning Gods“ mit harten Riffs, die fast schon an GODSMACK erinnern, und man merkt, dass man unweigerlich mitwippt. Der Rausschmeißer „Friend//Foe“ startet als dreckiger Garagen-Rock und endet mit einer Einlage, die eines Feuerzeugs im Wind nebst Schunkler würdig ist. Alles in Allem ist das Album gefühlt wirklich zu schnell vorbei.

Ein Punkt jedoch hat sich mir nicht so ganz erschlossen: Nämlich die Frage, wieso die Band sich selbst etwas „unter den Scheffel“ stellt. Auf der bandeigenen Facebook-Seite beschreiben Sie ihr Schaffen selbst wie folgt: „Die Neuerfindung des Rades? Sicher nicht. Aber ein Höllentrip auf gepimpten Cruisern…“

Understatement in allen Ehren, aber die Jungs dürfen ruhig stolz darauf sein, was sie erreicht haben. Sie haben ihren eigenen unverkennbaren Stil entwickelt und dieser lässt sich schon nach wenigen Songs erkennen. Man darf daher gespannt sein, was die Herren noch aus dem Hut zaubern.

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12.02.2014

The world is indeed comic, but the joke is on mankind.

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