Mann Mann Mann! Relevant Few aus Schweden wollen es mit Ihrem zweiten Album wirklich wissen. Untergekommen ist man mit dem Grindkoloss keineswegs bei einem der etablierten Underground Labels, sondern bei „Century Media“. „The Art of Today“, so der Titel dieses 25 Track starken Bollwerks ist Grind in bester Manier und muss einen Vergleich mit „Nasum“, die Ansatzweise sicher eine Inspirationsquelle der Skandinavier sind, keineswegs scheuen. Ganz in alter Tradition gibt es bei einer Spielzeit von gerade 36 Minuten Grindattacken im Minutentakt, die sich erbarmungslos in die Gehörgänge fräsen. Die einzige Ausnahme dabei bildet das vier minütige „Doomsday Cult“, welches seinem Namen voll und ganz gerecht wird und ein Doom Kracher ist, der so mancher Band dieses Genres sehr gut zu Gesicht stehen würde. Wer allerdings glaubt, die restliche Spielzeit wird mit Lärmattacken verplempert, wird recht schnell eines Besseren belehrt, wenn immer wieder diese Tempowechsel vorgenommen werden und das rasendes Geballer zu schweren, schleppenden und apokalyptischen Melodien werden. Dabei schreckt man auch keineswegs vor außergewöhnlichen Experimenten zurück streut in die infernalischen Parts gerne progressiver, fast jazzige Parts ein, die das entfachte Höllenfeuer erneut zum Aufflammen bringen. Etwas in der Form, wie es relevant Few fabrizieren ist mir bislang noch recht selten untergekommen und sollte wohl auch für einiges Aufsehen sorgen. Die Jungs lassen gezielt den Hammer über den Köpfen der Hörer kreisen, um genau in dem Moment wieder zuzuschlagen, wenn man so gar nicht damit rechnet. Auch wenn ich zuvor schon den Vergleich mit „Nasum“ und Konsorten angebracht habe, hinkt dieser ein wenig und beschreibt nur eine Facette der Schweden. Der Rest bedarf einem Selbstversuch, dem man sich tunlichst unterziehen sollte, wenn man extremer, durchgeknallter Musik etwas abgewinnen kann. Ebenfalls ein bemerkenswerter Umstand ist die Produktion der Scheibe, wenn man sie so nennen will. „The Art of Today“ wurde schlicht und einfach live als Rehearsal-Aufnahme ohne elektronischen Schnickschnack auf CD gepresst und genau das spürt man. Spontanität und gnadenlose härte kennzeichnen diese wirkliche ungewöhnliche Aufnahme. Alleine schon diese Tatsache hat einen Extrapunkt verdient. Mir werden die Jungs sicher noch eine Menge Hörvergnügen bereiten, wenn ich mal wieder das Verlangen verspüren sollte, Aggressionen abbauen zu müssen.
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