Die Belgier von REJECT THE SICKNESS legen mit „The Weight Of Silence“ ihr zweites Studioalbum vor. Das Debüt „Chains Of Solitude“ erschien 2015. Genug Zeit also, um an eventuellen Schwächen zu arbeiten und nun ein fettes Album vorzulegen. Gelungen ist ihnen das aber leider nicht. Erst nach mehrmaligem Durchhören des Albums sowie Niederschreiben der Eindrücke habe ich mir die Review des damals rezensierenden Kollegen angeschaut. Schließlich will man einer Beeinflussung vorbeugen. Doch siehe da – die gleichen Kritikpunkte, die ich an der aktuellen Scheibe habe, hatte der Kollege damals schon.
„The Weight Of Silence“ kann auch punkten
Was bei REJECT THE SICKNESS auf jeden Fall vorhanden ist, ist ein gewisses Gespür für Melodien, vor allem bei den Solos. Auch der (leider spärliche) Einsatz von Piano, Cello und ein paar Konserven-Streichern ist durchaus geglückt. Die Band beschränkt diese Ausflüge in den Abwechslungsreichtum aber leider auf sehr wenige Songs, nämlich den Opener „My Ire“ und den Rausschmeißer „Awakening“. Eine gewisse Differenziertheit kann man REJECT THE SICKNESS auch nicht absprechen. Sie beweisen beispielsweise, dass sie durchaus mit verschiedenen Tempos klarkommen und ihr Songwriting auf all diesen gut funktionieren kann.
REJECT THE SICKNESS liefern trotzdem nicht gut ab
Einen Blumentopf gewinnt die Band trotz all dem nicht. Der Core überwiegt doch gewaltig, was kein Problem wäre, wenn man sich nicht als Melodeath-Band verkaufen würde. Vor allem die Vocals stören den Core-Verächter. Bei über 50% der Songs steht in meinen Notizen am Ende außerdem „nichtssagend“. Wahre Emotionen kommen nicht auf, auch wenn der Grundton von „The Weight Of Silence“ nur als „angsty“ bezeichnet werden kann. Wirkliche Lichtblicke liefern nur „Wilted Flowers“, das sich leider als kurzes, instrumentales Intermezzo entpuppt, und der bereits erwähnte Rausschmeißer „Awakening“, auf den man bis zum Schluss warten muss. Etwas frustriert habe ich mir zum Album allgemein „Zeitverschwendung“ notiert. Ganz so schlimm ist es dann am Ende zwar doch nicht, aber es ist verdammt nah dran.
Tempi, Soli…
Stimmt, könnte man beides ebenfalls sagen!
Der geneigte Leser bittet darum.
Vielleicht meint sie wirklich Taschentücher!?
Ob ihrer Frustration sicher verständlich.
Und wieder wurden zwei, drei Songs angespielt und dann ein „Review“ verbrochen… Die Vocals sind im Übrigen sehr MeloDeath – typisch.