Reign Of Terror - Conquer And Divide

Review

Hätte ich damals gewusst, dass mal einer unter den Namen „Reign Of Terror“ Karriere machen will, hätte ich mir den urheberrechtlich schützen lassen, um dann in einem langwierigen Rechtsstreit Millionen zu erstreiten. Nun gut, vielleicht auch nicht. Denn dass „Reign Of Terror“ mit ihrem zweiten Werk „Conquer and Divide“ Millionen scheffeln werden, wage ich mal kühnerweise zu bezweifeln. Die Mischung aus melodischem Power und Speed Metal bzw. NWOBHM ist deutlich von Joe Stumps Yngwie-Malmsteen-geschwängerten Gitarrenexzessen geprägt, und kann nicht gerade behaupten besonders originell zu sein. Mit Sänger Mike Vescera und Keyboarder Mats Olausson sind gleich zwei ex-Malmsteen Mitstreiter an Bord, die die Yngwie-Tributband kompletieren. Über die musikalischen Fähigkeiten der Band bestehen eigentlich keine Zweifel. Sie agieren sehr eingespielt und professionell, was man von der Produktion allerdings weitaus weniger behaupten kann. Ehrlich gesagt frage ich mich, ob die überhaupt stattgefunden hat. Wenn ich jetzt mal außer Acht lasse, dass die Gitarre in den Vordergrund gemischt ist und hier und da mal ein Fade-Out kommt, klingt die ganze CD ausnahmslos dumpf und hohl, als würde es sich um einen Live-Mitschnitt handeln – man könnte das jetzt auch als „ungeschminkten Sound“ positiv aufbauschen, tue ich aber nicht. Darüber hinaus wird das Hörerlebnis meiner Promo-CD durch zwei unschöne, störende Quietscher in den Songs Eins und Drei getrübt, die hoffentlich nur auf eine Fehlpressung meiner Promo zurückzuführen sind. Die Songs an sich geben sich recht unspektakulär, und laufen an einem vorbei ohne groß Aufsehen zu erregen. Hier fehlt es einfach an zündenden Ideen und einprägsamen Melodien und Refrains, zumal die Songs allesamt viel zu lang geraten sind. Entschieden zu lang sind auch die belanglosen Soli, die beinahe epische Ausmaße annehmen, wenn Herr Stump z.B. in „Séance“ in gnadenlosen 5:30 Minuten meint das Griffbrett seiner Gitarre rauf und runter exerzieren zu müssen. Aus meiner Trance haben mich lediglich zwei Stücke gerissen. „Mark of the Devil“, dessen Intro-Riff so dick bei Megadeths „Holy Wars“ geklaut ist, dass es schon fast wieder gut klingt, und „Forsaken“, bei dem nicht wesentlich weinger „Aces High“ von Iron Maiden die Vorlage gewesen sein dürfte. Was bleibt als Fazit zu sagen? Ein Klasse Livemitschnitt eine Metal-Coverband, die die Originale etwas weit auslegt, oder die perfekte Kaufhausmusik.

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13.03.2003

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