2009 gegründet, gibt es mit “Unknown” ein Jahr später das Debüt-Album der Ein-Mann-Band REFUGIUM aus Niedersachsen. Angesiedelt im Melodic Death/Thrash Metal setzt sich das Projekt großer Konkurrenz aus, zwischen der sich nur die wenigsten neuen Bands behaupten können. Eindruck macht allerdings, dass Andy Classen für das Mastering von “Unknown” gewonnen werden konnte.
Musikalisch ist das Album zunächst relativ abwechslungsreich. Rasante Thrash-Riffs, die streckenweise aber durchaus mehr Aggressivität hätten vertragen können, nette Soli und treibende Drums geben sich mit eingängigen Melodien und groovenden Melo Death-Passagen die Klinke in die Hand. Hier und da schimmern auch mal Punk- und Core-Einflüsse durch. All das wird schließlich nicht bloß in einen Topf geworfen und durchgerührt, bis die einzelnen Bestandteile nicht mehr erkennbar sind, sondern ansehnlich angerichtet, wenn auch leider lieblos garniert, denn auf Überraschungen wird völlig verzichtet.
Der Gesang ist in diesem Menü allerdings der bittere Beigeschmack. Zwar verleihen die Core-angelehnten Shouts und Screams “Unknown” eine unverkennbare eigene Note, diese ist dem Album aber wenig zuträglich. Das liegt allerdings größtenteils an der schrecklichen, rauschigen Aufnahme und viel zu dünnen Produktion, durch die die Musik kein Stück zur Geltung kommt.
Im Großen und Ganzen ist “Unknown” immerhin anhörbar. Musikalisch gibt es wenig zu meckern, allerdings fehlt es dem Album an wirklichen Highlights, wodurch man es eigentlich schon nach dem ersten Durchgang beiseite legen kann. Auch aus dem Gesang könnte man mit anständiger Aufnahme und Produktion was machen, aber an dieser Stelle gibt es ordentlich Abzug.
Das Projekt REFUGIUM hat allerdings ohne Zweifel Potenzial, das muss ich betonen. Und deshalb warte ich gespannt auf die nächste Veröffentlichung.
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