Denkt man an Musik aus Finnland, so denkt man automatisch an HIM, die mit ihrer Mischung aus Gothic, Metal und Pop regelmäßig den Weg in die Mainstream Charts finden bzw. gefunden haben – „Love Metal“ nennt man das wohl, eine Umschreibung, die mir jedoch eher das Blut in den Adern gefrieren lässt. Einen ähnlichen Weg hoffen nun auch REFLEXION einzuschlagen – Finnlands neuester Export, der auch musikalisch eine deutliche Nähe zu den Landsleuten von HIM aufweist.
„Out Of The Dark“ lautet der Titel ihres Debüts, mit dem die 5 Jungs in ihrer Heimat bereits große Erfolge feiern durften und nun natürlich hoffen, dies auch in deutschen Landen fortzuführen. Die Chancen dafür stehen gar nicht mal so schlecht, da bei REFLEXION vor allem auch der Faktor „Pop“ dominiert, der die gothic-rockigen Songs überlagert und sich vor allem in stellenweise extremst eingängigen Melodien und vorhersehbaren Songstrukturen offenbart. Die Gitarren sind zwar unüberhörbar, diese jedoch als wirklich „hart“ zu bezeichnen wäre dann allerdings auch wieder übertrieben. Immer wieder klingen auch Synthies durch, über allem trohnt trotz allem die angenehme Stimme von Sänger Juha Kylmänens.
So spielen REFLEXION auf „Out Of The Dark“ grundsolide ihren Gothic-Pop herunter und verzichten dabei logischerweise auch nicht auf herzzereisende „Love Metal“-Elemente. Auf den insgesamt 11 Songs entpuppen sich REFLEXION somit mehr als Liebesbarden mit langen Haaren und Gitarre vor dem Fenster der angebeteten Dame im dritten Stock der Reihenhaussiedlung am Stadtrand von Bottrop … als als schwere Jungs mit Zweitwohnsitz „Zentralfriedhof“. Das ist jedoch alles exakt so beabsichtigt, denn REFLEXION gehören genauso wie HIM in die SWR3 Top-Ten und dürften Fans vor allem bei denjenigen finden, die Lust auf einen weiteren HIM-Klon aus Finnland haben. All denjenigen viel Spaß damit, auch all denen, die für den Winter noch was zum Kuscheln mit sich selbst oder dem/der Partner/in suchen. Als Anspieltipp am besten irgendeinen Song auswählen, da eh alle ziemlich ähnlich klingen …
Sehen aus wie Tokio Hotel mit ein paar Lenzen mehr auf dem Bukel, geben ihrem Album den super ausgelutschten Titel Out Of The Dark, mehr braucht man nicht um sich dem Genuss dieses Meitsertückes ohne Probleme entziehen zu können. Vielleicht sollte man Metal unwürdige Reviews in einen pink-rosa Background tauchen, damit jeder bekommt, was er verdient.