Redemption - Snowfall On Judgmentday

Review

Ray Alder singt schon bei FATES WARNING seit langem großartig. REDEMPTION ist aber nunmehr auch schon seit sieben Jahren eine weitere Spielwiese. Auf deren neuer Scheibe geht es fürstlich zu. „Unformed“ ist ein unglaublich dynamischer und treibender Song, der ähnlich wie „Walls“ mit geschickten Breaks, dezenten elektronischen Spielereien sowie einer satten Hookline glänzen kann. Bei „Another Day Dies“ hat James LaBrie (DREAM THEATER) einen gelungenen Gastauftritt und singt ein dramatisches Duett mit Alder. Am Ende steht der Übersong „Love Kills Us All / Life In One Day“, der sich gnadenlos in die Gehörmuschel fräst und dort erbarmungslos festsetzt. „Leviathan Rising“ ist ein schnelles Riff-Monster, das sich gewaschen hat und allen Metallern gefallen sollte.

Die mittlerweile vierte Scheibe aus dieser Kollaboration zwischen Alder und Nicolas van Dyk (g./keys.) vereint problemlos Härte, Melodie und vor allem kompositorischen Tiefgang zu einem schillernden – und hier passt die Bezeichnung wirklich – Gesamtkunstwerk. Gitarrist Bernie Versailles (AGENT STEEL) ist ebenfalls kein Unbekannter. Aber auch die restlichen Mitglieder Sean Andrews (b.), Greg Hosharian (keys.) und Chris Quirarte (dr.) fügen sich mit druckvollen, energiegeladenem und filigranem Spiel ein. Mal hart und schnell wie beim Opener „Peel“, mal getragen und teilweise akustisch wie bei „Black And White World“ oder herrlich melancholisch wie bei „What Will You Say“, REDEMPTION finden sich spielerisch leicht in jeder Nische (härterer) progressiver Rockmusik zurecht.
Insgesamt ist das Material wesentlich zugänglicher und eingängiger als die letzten eher düsteren und kalten FATES WARNING-Alben oder auch die von ENGINE, bei denen Alder ebenfalls als Sänger verantwortlich zeichnet. Durchschnitt oder gar Füller sucht man hier absolut vergebens. Wem die Scheibe bereits beim ersten Durchlauf richtig gut gefällt, dem sei gesagt, dass er das Album mit jedem weiteren Mal noch mehr zu schätzen lernen wird, da sich die kleinen Details erst nach und nach entfalten können.

Anders als beispielsweise im klassischen Metal-Segment oder auch im Hardrock-Bereich, wo doch immer häufiger nach Schema F verfahren wird, ist hier jeder Song ein wahres Feuerwerk mit zahllosen Facetten. Dank der einzigartigen Stimme Alders, die trotz der Komplexität des Sounds problemlos als roter Faden auf „Snowfall On Judgement Day“ fungiert, sowie dank zehn erstklassiger Kompsitionen können REDEMPTION einer vielversprechenden Zukunft entgegen sehen. Diese Scheibe ist ohne jeden Zweifel eines der absoluten Highlights diesen Jahres und schrammt haarscharf an der Höchstnote vorbei! Saustark!

09.10.2009

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