Red XIII - Better Safe Than Sorry

Review

Wenn man sich mit dem Debütalbum von RED XIII befasst, lässt die Erkenntnis gewisse Schlüsse zu. Großbritannien schwimmt ganz oben auf der Welle der Trendreiterei, denn RED XIII ist eine Band, für deren Daseinsberechtigung man als Rezensent nur schwer argumentieren kann. „Better Safe Than Sorry“ ist ein reinrassiges Deathcore-Album, wie man es exakt so von der Insel erwartet. Die Songs sind Breakdown-lastige Lärmorgien, die eindeutig im Fahrwasser etablierter Acts wie ARCHITECTS (ohne die Melodien) oder BRING ME THE HORIZON (ohne deren Ideenvielfalt) schwimmen. Songtitel wie „Doin‘ It For The Breakdown“, „(It Was A Lovely Service At Your) Texan Funeral“ oder „This Is Not A Football Match“ verstärken diesen Eindruck, das typisch scenige Geopose der Musiker auf dem Promofoto ebenso.

Konkret und auf den Punkt gebracht soll das heißen, dass dieser Release für Fans des Genres interessant sein kann, jedoch auch nur dann, wenn man keinen Wert auf Eigenständigkeit oder zumindest einen Ansatz von Innovation legt. Natürlich gibt es Breakdowns am Fließband, selbstverständlich wird über die volle halbe Stunde gebrüllt und gewütet, und selbst die Alibi-Auflockerungen in Form ruhiger instrumentaler Zwischenparts sind vorhanden („You Know Me“). Plakative Gangshouts wie bei „Vengeful“ runden das Gesamtpaket dann auch direkt ab. Der immer etwas klinische und wenig natürliche Sound gehört natürlich auch dazu.

„Better Safe Than Sorry“ klingt dermaßen kalkuliert und berechnet, dass bei allem vorhandenen technischen Talent nur wenige Anreize bestehen, euch ein Reinhören zu empfehlen. Viel zu oft hab ich diesen Satz in den letzten Monaten schreiben müssen. Liebe Labels, bitte in Zukunft nicht alles signen, was bunte Shirts trägt. Wäre schön, wenn pfofessionelle Releases wieder mal für Qualität ständen.

23.10.2010
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