Red Sparrow - Endless Loop

Review

Puh, selten ist mir der Einstieg in einen Review derart schwer gefallen, was daran liegen mag, dass das hier gehörte irgendwie kaum greif- und definierbar ist. Hinter Red Sparrow, so zumindest die banalen Fakten, verbirgt sich der Frankfurter Matthias Spittler, der in der Elektroszene durch Remixe von Haujobb und Assemblage 23 geläufig sein dürfte. Wie aber soll man die Musik von Red Sparrow beschreiben? „Endless Loop“ wird im Labelinfo unter anderem als Ambient-Hörspiel bezeichnet, was angesichts eines immer wieder aus der Ich-Perspektive auftretenden Erzählers sowie vieler Sprachfetzen bzw. -samples eine gewisse Bestätigung erfährt. Das ist andererseits aber auch eine unangemessene Limitierung der dargebotenen Vielschichtigkeit in Form von maschinenhaften Klangkollagen, sehr melancholischen Gesangsstücken wie „Step in“ und „Sleep“ oder gar die Integration von spanischen Gitarren in „Open the door“. Auch wenn die rein akustische Komponente von „Endless Loop“ mich nicht restlos zu begeistern weiß, ist es doch beeindruckend und erschreckend, welche unangenehmen Gefühle diese Klänge zu vermitteln wissen, was vor allem einer unbestimmten, dauerhaften Ahnung von Anonymität und Entfremdung zuzuschreiben ist. Weniger zum Entspannen geeignet, als vielmehr zum aufmerksamen Zuhören verpflichtend!

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20.05.2002

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