Sieht man einmal von einigen arg auffälligen Rechtschreibfehlern ab, präsentieren sich die RED BRICKS in ihrem Presse-Kit überraschend professionell. Da findet man kurze, aber aussagekräftige Texte zu Album und Bandgeschichte und neben Foto und Logo auch noch drei kurze Teaser-Filmchen, in denen die DONOTS, ITCHY POOPZKID und THE SUBWAYS kurze „Hört euch diese Band an“-Sprüchchen aufsagen dürfen. Kaum zu glauben, dass es das Quartett auf einen Altersdurchschnitt von gerade einmal 22 Jahren bringt – aber vielleicht trägt hier auch einfach das gemeinsame BWL-Studium erste Früchte…
Ehrlich gesagt könnten die typischen Klischee-Bilder, die mir von BWL-Studenten und Rock-Musikern im Kopf herumschwirren kaum unterschiedlicher sein. Doch die RED BRICKS geben wenig auf Klischees, geben sich bodenständig und versuchen einfach nur gute, moderne Rockmusik zu machen. Das gelingt ihnen auch bereits gar nicht schlecht. Das eigenproduzierte Debütalbum „Just Cause“ bietet zwölf Stücke, die vor allem mit einem angenehm hohen Energielevel überzeugen. Die Jungs sind gut aufeinander eingespielt und bieten eine tighte Performance. Ungeniert mixen sie Metal-Riffs mit Punk-Attitüde und sogar Britpop-Anleihen zu einem modernen Rock-Mix, der auf Anhieb gut unterhält.
Mit fortschreitender Hördauer lässt die Begeisterung jedoch merklich nach. Das Songwriting ist eine Spur zu gradlinig, man vermisst gezielte Zungenschnalzer-Momente, die das Geschehen etwas auflockern. Das lässt die Songs unter dem Strich recht gleichförmig klingen, obwohl immer wieder gute kompositorische Ansätze erkennbar sind. Sowohl in spiel- als auch in produktionstechnischer Hinsicht lässt die Scheibe hingegen keine Wünsche offen. Wenn die Band den eingeschlagenen Weg fortsetzt und dabei ihre Songwriting-Formel noch weiter verfeinert, darf man gespannt auf ihr zukünftiges Schaffen sein.
und hier das Video zum Song Stand & Smile
http://youtu.be/IMZi_o1xE40