Es wäre schon witzig, wenn sich Bands häufiger nach äußerlichen Merkmalen der Musiker benennen würden. Wobei SLAYER doch besser klingt als TATTOOED BALD HEAD. Jedenfalls verfügt Aaron Wall von RED BEARD WALL über einen eindrucksvollen Erstgenannten. Und zudem mit „The Fight Needs Us All“ nun auch über das zweitee Album der Band- bzw. Projektgeschichte.
RED BEARD WALL setzen musikalisch auf Hausmannskost
„The Fight Needs Us All“ nistet sich irgendwo zwischen dem frühen Grunge der Neunziger Jahre und härteren Sludge-Tönen ein. Das klingt jetzt allerdings besser als es klingt, denn in Summe beschränkt sich das Album auf repetitive Powerchords an der Gitarre, simpelste Drum-Rhythmen, die zudem leider nicht immer tight gespielt sind, und wechselhaften Gesang der mal nöhlig-grungig und dann wieder gekeift daherkommt. Die musikalische Ausgestaltung geht dabei an keiner Stelle über den absoluten Standard hinaus. Wenn dann einzelne Riffs und Songs so eng beieinander liegen, dass man Skip und Repeat kaum unterscheiden kann, ist ein Ermüdungseffekt kaum zu vermeiden. In der Gesamtlänge verlangt das zweite Album der Texaner dem Hörer doch einiges an Geduld und Freude an gleichen Abläufen ab.
Passend zum Gesamtbild fügt sich die nach (unaufgeräumter) Garage und viel Rauheit klingende Produktion ein. Mehrere kleine Hänger und Fehler bei der Aufnahme und der insgesamt sehr dünne Sound (zieht wie Hechtsuppe) verderben das letzte bisschen Spaß an diesem nur in Ansätzen gelungenen Album.
„The Fight Needs Us All“ bedient nur eine kleine Schar von Technikverweigerern
RED BEARD WALL sind schon kultig und Aaron Wall wirkt auch wie ein cooler Typ. Dennoch ist „The Fight Needs Us All“ weit entfernt von einem musikalischen Leckerbissen. Dafür fehlt knackiges Songwriting und die Liebe zum Detail in der musikalischen und technischen Ausarbeitung.
PS: Nicht wundern, die CD- und Vinylvarianten von „The Fight Needs Us All“ verfügen über unterschiedliches Coverartwork. Wir zeigen die CD-Version.
Ich stimme dem Review zwar in allen Punkten zu, aber irgendwie ist es dann doch ziemlich unterhaltsam, haha.
Vor allem finde ich den Duettcharakter der beiden Stimmen sehr lustig. Hier und da sind auch schon geile Riffs zu finden. Aber ja, mehr als 5 kann ich da auch nicht geben, weil es bestimmt nicht mehr als drei Durchläufe werden.