Red Apollo / Withers - Split

Review

Zu Beginn kommenden Jahres wird die Dortmunder Sludge-/Hardcore-Formation RED APOLLO den abschließenden Teil ihrer Split-Trilogie veröffentlichen. Im Verlauf von 2013 gab es bereits gemeinsame Releases mit den Ruhrpott-Lärmern SUNDOWNING und den Italienern GOTTESMORDER. Für das dritte Release hat man sich mit den Österreichern WITHERS zusammengetan und eine weitere 7“-Platte aufgenommen. Die Tracklist eben jener ist allerdings äußerst übersichtlich – jeweils nur ein Song jeder Truppe findet sich auf der Scheibe. Dennoch kommt das Teil damit auf immerhin knapp neun Minuten Spielzeit.

Den Auftakt markieren RED APOLLO mit „Transgression III: Mental Enlightenment“, einer knapp sechsminütigen Walze zwischen Sludge, Post-Metal und Hardcore – düster und brachial, roh und fies. Zwischendurch kommen mir AMENRA in den Sinn, ebenso OMEGA MASSIF sowie in den etwas positiveren Momenten auch ASIDE FROM A DAY. Zudem tritt hin und wieder eine gewisse schwarzmetallische Färbung zutage, allerdings nur unterschwellig und nicht wirklich greifbar. Nachdem die erste Hälfte des Tracks deutlich ruppiger und wüst gehalten ist, bewegt man sich gen Ende etwas mehr in Richtung Post-Metal, bevor ein getragenes Gitarren-Thema den Song beendet. Alles in allem ein rotzstarkes Stück rüder und einnehmender Musik.

Der zweite Track „Inflame. Exhume. Resign.“ der Linzer WITHERS zeigt zu Beginn merklich stärkere Black-Metal-Tendenzen, die allerdings nicht allzu zwingend in den Vordergrund drängen. Der Song weist eine Zweiteilung auf: Während der Auftakt rasant und ruppig daherkommt, bietet der Schlussteil eine eingängig-melancholische Gitarrenarbeit, die – einzeln betrachtet – ebenfalls auf einem Post-Metal-Album hätte Platz finden können. Dazu serviert Fronter Dominik Erber eine Art halbmelodischen Scream-Gesang, der dem Ganzen eine durchaus individuelle Note verleiht. Insgesamt ist das Stück ein (und jetzt muss ich doch mal mit diesem Begriff um die Ecke kommen) Grower – man braucht schon zwei, drei Durchläufe, um sich mit dem Teil rundum anzufreunden. Dann allerdings offenbart sich die Nummer als wirklich überzeugende Komposition.

Zweifelsfrei ist diese Platte ein reines Sammlerstück – und gleichzeitig ein viel zu kurzer Appetithappen, der aber auf die nächsten Full-Length-Alben beider Formationen hoffen lässt. Ich verzichte angesichts der doch sehr kurzen Spielzeit auf eine Benotung und ziehe als Fazit: Alle Liebhaber experimenteller, rauer Metal-Kost sollten beide Truppen definitiv im Auge behalten. Es könnte, nein, es wird sich lohnen.

17.12.2013

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1 Kommentar zu Red Apollo / Withers - Split

  1. Rauhnacht sagt:

    Den Beitrag von RA kann man sich bereits auf Bandcamp anhören. Ein totaler Hammer, genauso wie die beiden vorherigen EPs und besonders das Album!