Red Apollo - Marche Funèbre

Review

So könnte es meinetwegen häufiger laufen: Nachdem ich von den beiden Split-Singles RED APOLLOs (siehe hier und hier) regelrecht angefixt wurde, komme ich nun in den Genuss, das Langspiel-Debut (darüber kann man angesichts einer Spielzeit von knapp 31 Minuten wohl streiten, aber…) der Dortmunder mit dem vielversprechenden Titel „Marche Funèbre“ anhören und besprechen zu dürfen.

Was soll ich sagen? Die ersten beiden Teile der „Transgressions“-Trilogie, die der Vierer auf den genannten Singles präsentierte, haben keineswegs zu viel versprochen – eher zu wenig! RED APOLLO bieten in diesen sechs Songs nämlich schwarzmetallisch angehauchten Sludge / Post Metal vom Allerfeinsten. Als Vergleiche werden wohl nicht umsonst ISIS, AMEN RA und PLANKS genannt. Ich würde noch DOWNFALL OF GAIA in den Raum stellen, an deren großartige aktuelle Outputs mich „Marche Funèbre“ immer wieder mal erinnert.

Bereits im Opener „Siope“ demonstriert die erst 2011 gegründete Band ein unglaubliches Gespür für Atmosphäre und dieser dienliche Arrangements: Die postrockigen Gitarrenmotive sind richtig groß und setzen sich extrem schnell in meinen Gehörgängen fest. Dabei ist der Sound – speziell das Schlagzeug – noch wesentlich transparenter und dennoch druckvoller als auf den beiden Split-Singles. Klar, dadurch geht zu einem gewissen Teil der „sludgige“ Charakter der Musik unter, allerdings ist die Balance auf „Marche Funèbre“ in dieser Hinsicht sehr gelungen.

Auch im weiteren Verlauf der Veröffentlichungen glänzen RED APOLLO durch wunderbare Arrangements, feine Dynamik zwischen „Ruhe vor dem Sturm“-Momenten und meterhohen Gitarrenwänden, die immer wieder durchzogen werden von fantastisch singenden Lead-Gitarren. Lediglich die Vocals wirken durch die sehr filigranen Instrumental-Ebenen etwas eintönig, was ich zwar ein wenig schade finde, meiner Freude an „Marche Funèbre“ aber keinen Abbruch tut.

Wie lautet also mein Fazit: Ich bin fest davon überzeugt, dass RED APOLLO ein weiteres Juwel der deutschen Post / Sludge-Landschaft darstellen und ohne Weiteres mit Größen wie PLANKS oder DOWNFALL OF GAIA mithalten können. Wenn man dann noch bedenkt, wie „jung“ diese Band ist, dürfen Anhänger dieses Genres sicher noch Einiges aus Dortmund erwarten.

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18.07.2013

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