Rectify - Have Mercy
Review
Kombiniere : Rectify benutzen Ohrstöpsel!!!
Man kennt sie alle… die Hansaplast Lärmstopp Kegel und Konsorten und wir wollen gar nicht drüber diskutieren, ob man true ist oder nicht, wenn man sich die kleinen Stöpsel zur Tinnitusvorbeugung in die Lauschlappen schiebt. Unbestritten ist ihre feine Wirkung, die das böse FIIIIIEP sowohl bei/nach Konzerten und auf Baustellen fernhält (Naja, manchmal ist der Unterschied zwischen Konzi und Baustelle eigentlich nur daran festzumachen, dass man bei ersterem Kohle hinlegen muss, um sich den Krach zu geben). Problematisch gestaltet es sich nur, dass bei häufigem Gebrauch und unzureichender Hygiene immer mehr Ohrenschmalz den Gehörgang verstopft. So muss es auch bei den Jungs aus den Niederlanden sein, denn jemand mit freien Öhrchen würde nach spätestens zehn Minuten merken, was er da eigentlich für nen Murks zockt. Oder sagen wir mal, dass er ein und den denselben Riff aneinanderreiht.
Ob jetzt Song Nummer 1 läuft oder irgendwas aus der Mitte … wer weiß das schon, wenn man anscheinend völlig abgeschottet ist. Einige der Tracks fangen ja ganz interessant an (da haben die Jungs wahrscheinlich noch Blickkontakt, haha), sie wecken sogar freudige Erwartung auf slayereske Frontalattacken (gerade das schnelle „Compete To Ruin“ ist sooo Slayer, dass Jeff Hanneman wohl Holländer sein muss), versumpfen aber dann kläglich und kommen dermaßen eintönig daher, dass die eingesetzten Ohrstöpsel eigentlich durch immenses Ohrenbluten gleich wieder ausgespült werden sollten. Ach nee, das geht ja nicht… die Jungs hören sich ja immer noch nicht. Dabei ist es fast zum Schreien; gerade, wenn eine Nummer verspricht, etwas interessanter zu werden, verfällt die Band wieder in ihr 0815 Geschrubbel und das dann noch in Dauerrotation. Aber Schreien hilft ja nix, die Jungs haben ja Stöpsel bzw. Schmalz drin.
Auch die Metalcoreausflüge, die der ansonsten eindeutig im 80er Thrash verwurzelte Vierer unternimmt, können nicht überzeugen, wirkt die Chose viel zu saftlos. Dass man sich streckenweise wie eine in den Hintergrund gemischte Version der seeligen Sacrament anhört, ist wohl nur auf die böse Konvergenz zurückzuführen, aber dem Produzenten hat man dann scheinbar gleich ne vollgedämmte Mickey Mouse spendiert, hat er Rectify doch nen derart lauen und lahmarschigen Sound verpasst, der den Eindruck noch verstärkt, nen Korken im Ohr stecken zu haben. Der Platte an einem Stück zu lauschen (also OHNE Ohrstöpsel und bar jeden Schmalzes!!!) stellt durchaus ne Herausforderung dar.
Selten so ein Beispiel vernommen, wie man gute Ansätze völlig verpuffen lassen kann.
Aber hier sind wir doch alle gefragt. Wie wir jetzt wissen, liegt das Ganze ja nur an den Stöpseln und dem Schmalz… also sollten sich die HNO Ärzte unter euch erbarmen und schnellstens gen Holland aufbrechen … es lohnt sich!
Rectify - Have Mercy
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Metalcore, Modern Metal, Neo-Thrash |
Anzahl Songs | 11 |
Spieldauer | 34:39 |
Release | |
Label | Garden Of Exile |