FDA Records sind bekanntlich eine der Qualitätsschmieden für Todesstahl, da passen RECKLESS MANSLAUGHTER natürlich prima ins Portfolio. Und die Jungs zeigen auf „Caverns Of Perdition“ mit Nachdruck, warum gerade sie von diesem Label verpflichtet wurden.
Die Herner orientieren sich auch auf ihrem dritten Langeisen ganz klar am amerikanisch geprägten Death Metal und kommen wie eine Art gemäßigtere Version von CANNIBAL CORPSE, SUFFOCATION und Konsorten rüber. Und dabei sollte man diese Einschätzung keinesfalls in Richtung weichgespült oder gar mainstreamkompatibel interpretieren. Absolut nicht, doch RECKLESS MANSLAUGHTER setzen insgesamt mehr auf Strukturen und immer wieder passend eingestreute Melodien denn auf kompromisslose Härte.
RECKLESS MANSLAUGHTER mit einer abwechslungsreichen Schlachtplatte
Und es ist vor allem die stetige Abwechslung, die „Caverns Of Perdition“ auszeichnet. Der fein stampfende Opener „Blast Into Oblivion“ lädt die Nackenmuskeln gleich mal zum Frühsport ein. Und die werden mit „Unleash The Spirits Of The Fallen“ dann noch mehr beansprucht, denn dieser Track ballert nach einem melodisch kriechenden Auftakt ordentlich durch die Kante. Genau so geht effektiver Death Metal, und genau so geht es auch weiter.
Ob nun das recht geradlinige „Vaporized Crucifix“, das durchaus gelungene Instrumental „Into Unknown Caverns“, das abwechslungsreiche „Catacombs Of Perpetual Damnation“ oder aber das kurz und bündig auf den Punkt kommende „Stiffshifter“, RECKLESS MANSLAUGHTER liefern richtig gut ab. Hier passt wirklich so einiges. Die Jungs wissen den Hörer zu fesseln, was mit dieser Art von Mucke ja nun auch nicht immer so einfach ist, da geht es ja eigentlich eher um wüstes Abschädeln oder krachende Zerstörung. Hier jedoch wird keinesfalls nur stumpf und krachend die Keule geschwungen, die Jungs können richtig feine Songs schreiben.
Den Etablierten straff auf den Fersen
Das merkt man besonders bei den zwei Tracks, die etwas aus der Art schlagen. Da hätten wir zum einen „Operation Chastise“, einfach nur extrem groovig, rockig und schmissig. Davon könnten sich sogar SIX FEET UNDER durchaus ein Scheibchen abschneiden. Und das abschließende „Funeralmaster“ ist ein richtig feiner zäher Brocken geworden. Hier zelebrieren RECKLESS MANSLAUGHTER in knapp elf Minuten eine würdevolle Begräbnis-Prozession und zeigen eindrucksvoll, dass sie auch den Doom Death richtig gut beherrschen.
Zu den Platzhirschen des Genres fehlt dann schon noch ein Stück, aber RECKLESS MANSLAUGHTER sind denen straff auf den Fersen. Da werden die Etablierten ranklotzen müssen, um ihren Vorsprung zu verteidigen. Die ganz großen Hymnen fehlen auf „Caverns Of Perdition“ zwar noch, dennoch macht die Scheibe absolut Laune. Und das liegt vor allem an der gebotenen Abwechslung und weil die Jungs richtig gute Songschreiber sind. Auch das mal wieder sehr gelungene Cover von Dan Seagrave trifft prima den Nerv der Platte.
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