Wir erinnern uns: Debemur Morti kann sich mit dem Gedanken, dass die Kassette dem Untergang geweiht ist, nicht so ganz anfreunden und entsendet deshalb drei Demos in die große, kalte Welt, die den Tod ihrer technisch obsoleten Gattung abwenden sollen (siehe SLIDHR-Review). Auf ihrem beschwerlichen Weg stoßen die tapferen Magnetbänder auf furchteinflößende Feinde wie CDs, die einem mit ihrer glitzernden Reflexionsschicht die Sicht rauben können, pechschwarze Schallplatten, die erbarmungslos alles Licht in sich aufsaugen oder auch SACDs, die die Menschheit mit verbesserter Auflösung und ohnehin unhörbaren Frequenzbereichen bedrohen. So ähnlich jedenfalls…
REBIRTH OF NEFAST nennt sich die zweite der drei Bands, die einen ziemlich mysteriösen Eindruck macht und bis auf das Line-Up keinerlei Informationen über sich preisgibt – Gerüchten zufolge soll es sich jedoch um ein deutsches Projekt handeln. Ist aber eigentlich auch alles egal, da gute Musik ohnehin für sich spricht. Wollen wir doch mal sehen, ob das im Falle von REBIRTH OF NEFAST auch zutrifft.
Nach einer kurzen atmosphärischen Einstimmung in Form von monotonem „Beschwörungsgesang“ zeigen die beiden Akteure ihr wahres, recht chaotisches Gesicht: Verdreht-dissonante Gitarrenriffs treffen auf eine im positiven Sinne kellerartige Produktion und gequält aus der Entfernung hallenden Schreigesang. An sich sind die drei Songs eigentlich nicht besonders komplex aufgebaut, doch kann man sich aufgrund ihrer Länge manchmal schon etwas verloren vorkommen, was von der Band vermutlich aber so gewollt ist.
Wer genau hinhört, wird durchaus ein paar wirklich gute Ideen finden, doch gibt es leider auch noch viele Parts, die in meinen Ohren nicht mehr als (teilweise gehobener) Durchschnitt sind. Etwas nervig ist ab und zu das Schlagzeug, da es sich zu häufig auf die naive „Umpf-Tschack“-Spielweise stützt und ein paar Variationen vermissen lässt. Das ist aber freilich nichts, woran man nicht noch arbeiten könnte.
Das Fazit fällt so ähnlich wie bei dem Kollegen von SLIDHR aus: Solide Kost, die man sich angesichts des moderaten Preises einer Kassette ruhig mal anhören kann. Gut ist außerdem, dass es noch Bands gibt, die sich selber ein wenig Zeit für die Entwicklung gönnen und nicht gleich mit Full-Length-Alben um sich werfen!
Eine hervorragendes Demo, das sich durch seine innovativen Melodien, die stimmige Produktion und seine Emotionalität auszeichnet. Die Kritikpunkte von Herrn B. kann ich nicht 100%ig nachvollziehen, wobei es nicht ganz abzustreiten ist, dass sich mitunter einige eher durchschnittliche Parts etwas in die Länge gezogen werden. 6/10 ist gleichwohl zu wenig.