Rebellious Spirit - Gamble Shot
Ingo 
Momentan scheint es eine neue Welle von Sleaze- und Glam-Metal-Bands zu geben. Vielleicht haben STEEL PANTHER die Welle gestartet, jedenfalls brodelt es im Untergrund ganz gehörig. REBELLIOUS SPIRIT gehören auch dazu und sind einer der Vertreter aus deutschen Landen. Mit ihrem Album „Gamble Shot“ bieten die Jungs eine musikalisch beachtliche Leistung, die leider durch den etwas schwachen bzw. gewöhnungsbedürftigen Gesang einige Abzüge hinnehmen muss.
Sänger Jannik verfügt aufgrund seiner paar Lenze vielleicht noch nicht so ganz über eine Voluminöse Stimme, die man für den Hard Rock, den die Band zockt, braucht. Das Potenzial ist jedenfalls vorhanden, allerdings kann man sich den Gesang über die ganze Länge des Albums nicht geben. Cool ist jedoch, dass die Mannen vollkommen selbstbewusst ans Werk gehen, was auch ihre Auftritte vor größeren Acts und Publikum bezeugen können.
Rein musikalisch bringt „Gamble Shot“ Hard, Glam und Sleaze Rock, wie man ihm durch Gruppen wie MÖTLEY CRÜE, WINGER, POISON oder CINDERELLA lieben oder hassen gelernt hat. Und ihre Ergüsse sind gar nicht mal von schlechten Eltern. Ein Händchen für gute Songs kann die bunte Truppe also gewiss vorweisen. Auch die Instrumentalisten, allen voran Schlagzeuger Silvio, bringen eine beachtliche Leistung. Die Gitarrenriffs des Duos Jannik und Corvin werden selbst so einige alte Hasen aufmerksam werden lassen.
Die Songpalette geht über flotte Nummern wie „Let’s Bring Back“, „Sweet Access Right“, hin zu ruhigeren Stücken wie „Lights Out“ oder „Don’t Leave Me“ (BON JOVI lassen grüßen) oder Stampfern wie „Forever Young“. Im Prinzip ist für jeden Hard-Rock-Fan etwas dabei und die Songs sind im Grunde ziemlich kurzweilig.
Einen Abzug in der B-Note gibt es noch für die übertriebene optische und textliche Anbiederung an Genre-Größen. Geschminkt sehen die vier Musiker einfach furchtbar aus und vermitteln so den Eindruck, in eine gewisse Schublade gesteckt wollen zu werden. Das muss nicht sein, REBELLIOUS SPIRIT sollten lieber ihren eigenen Weg gehen.
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