Reaper (Underground) - Victory V

Hier ist mal eine Band, die die Musik und den Metal wirklich l(i)ebt. Seit unglaublichen 20 Jahren bedienen REAPER nun schon die Bühnen der Republik und ihre neuste Demoveröffentlichung „Victory V“ dürfte wohl nahe legen, dass sie das auch noch eine Weile fortsetzten wollen. Dabei hat die Kasseler Formation um Gitarrist Daniel Zimmermann und Bassist Matthias Kraft die meiste Zeit im Underground verbracht. Lediglich zwei Alben konnte man Anfang der Neunziger über Bellaphon bzw. Mausoleum raushauen, was jetzt auch schon eine halbe Ewigkeit her ist. Nichtsdestotrotz haben REAPER sich nicht unterkriegen lassen und versuchen weiterhin ihr Glück.
Nachdem ihr letztes Demo „Elements“ gemischte Reaktionen hervorgerufen hatte, bei dem vor allem der Gesang von Gitarrist Daniel Zimmermann Ansatzpunkt für viel Kritik war, steht mit „Victory V“ jetzt ein neuer Versuch an. Leider muss man gleich zu Beginn anmerken, dass sich gesanglich nicht viel getan hat. Gitarrist Daniel Zimmermann rödelt immer noch mit seiner eher rauen und kantigen Stimme im GRAVE DIGGER Stil daher, was aufgrund des doch limitierten Stimmumfangs für viele ein KO-Kriterium sein sollte. Zwar passt die etwas „schief“ sitzende Stimme zu den eher doomigen Power Metal Schinken und erweckt ein kleines BLACK SABBATH Feeling, kann aber nicht mit der Instrumentalfraktion mithalten. Solide Soli, treibende und melodiöse Gitarrenläufe im Stile von IRON MAIDENs ‚The Trooper‘ oder auch schöne disharmonische Akkorde in den doomigeren Phasen ernten durchaus Anerkennung. Was hingegen sehr ernüchternd wirkt sind die das eine ums andere Mal wirklich laschen Strophen, die sich aus lahmen, repetitiven Akkordanschlägen und schon oben kritisierten Gesang zusammen setzten. Die etwas schwach auf der Brust wirkende Produktion tut ihr übriges, um den Songs auch den letzten Wind aus den Segeln zu nehmen.
Was bleibt ist ein Demo, das zwar ein paar nette Ansätze hat, aber aufgrund des arg limitierten Gesangs und der meist eintönigen und langweilenden Songs nicht groß überzeugen kann.