Reanima - The Great Whore Of Babylon

Review

Mir fehlen die Worte. Weder ist das Debütalbum der Österreicher REANIMA besonders schlecht, noch besonders gut. Ganz im Gegenteil. Wenn es für das Jahr 2012 einen Inbegriff an Durchschnitt gäbe, würde ich diesen stark in den Zusammenhang von “Great Whore Of Babylon“ stellen. 13 Jahre nach der Bandgründung kommt die Kombo auf die Idee, vielleicht doch nochmal ein Full-Length auf den Markt zu werfen, das an sich durchaus alle wesentlichen Elemente eines krachenden Death-Metal-Releases vereint, allerdings in vollkommen gesichtsloser Form. Grundsätzlich verschmelzen REANIMA moderne Teilstücke aus Death Metal, Grind- und Hardcore zu einem Prügelbrei, der sich ordentlich hören lässt.

Erwähnenswert ist informationshalber wohl noch, dass die Jungs auf gleich zwei Sänger zurückgreifen, doch damit wuchtet man heutzutage alleine auch niemanden mehr aus den Socken. Ansonsten arbeiten REANIMA mit gängigen Stilmitteln, viel Brutalität und wenig greifenden Songstrukturen. Im Sinne eines ratternden D-Zuges zieht “Great Whore Of Babylon“ in ein Ohr rein und kommt aus dem anderen wieder herausgestürmt. Wenn wirklich mal etwas hängen bleibt, dann handelt es sich um einzelne Versatzstücke oder Passagen, die durch die glatte Produktion einmal in Richtung Magen schießen.

Zwischenzeitlich blitzen auch mal nette Melodieketten auf, wobei auch das aggressive Feeling der Musik, siehe SUICIDE SILENCE, recht authentisch herüberkommt. Doch im Sinne ansprechender Kompositionen, die gute Anlagen eben zu einem richtig starken Werk transformieren können, will der Funke einfach nicht übersprungen. Dafür sind REANIMA zu gängig, zu oft gehört, zu simplifiziert.

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23.11.2012

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