Der Mix aus Industrial-Metal und Neo-Thrash der Marke FEAR FACTORY müsste bei mir eigentlich offene Türen einrennen. Diese von RE:AKTOR praktizierte Version modernen Metals zündet jedoch nicht so recht bei mir. Die Ursachen:
1.) die dünne Produktion: ein Bass ist nicht zu vernehmen, die Gitarren haben keinen Biss und auch das (programmierte?) Drumming tuckert wirkungslos an meinem Gehörgang vorbei. So knallt das Album nicht einmal in seinen dicksten Momenten – speziell im Industrial-Thrash-Genre ein unüberwindbarer Missstand.
2.) Die elektronischen Sounds wirken nicht selten nur wie lieblos angeschraubtes Beiwerk. Anno 2003 sollte die Integration von Sequenzer in einen metalorientierten Sound kein überforderndes Novum sein, zumindest wenn man innovativ und eben nicht dated klingen will.
3.) Die Qualität des Songmaterials variiert enorm stark.
Brillieren RE:AKTOR auf Tracks wie dem schlichtweg großartigen „See“ und dem ordentlichen „Damage Zone“ mit schlüssigem Songwriting und einem sich gut in Szene setzenden Vokalisten (genannt R.A.D.), so stehen dem gegenüber so Nullnummern wie „Stellarator“, „Zero Order“ und „Sektor X-Lr8“, denen es fast gänzlich an Substanz mangelt. 4.) Die Stil-Ausrichtung: RE:AKTOR lassen mal mehr, mal weniger offensichtlich ihre musikalischen Vorbilder in ihren eigenen Sound einfließen. Dieser ist zum Glück noch andersartig genug, um nicht Gefahr zu laufen als FEAR FACTORY light abgetan zu werden. Vielmehr ist das Problem, dass RE:AKTOR auch auf den Weiden von MISERY LOVES CO., STATIC-X, LOST SOULS und DIE KRUPPS grasen.
Angesichts der Vielzahl an Industrial-Metal-Bands, fehlt RE:AKTOR jedoch das herausstechende Merkmal um nicht als Zweite-Wahl-Ware auf dem übersättigten Markt zu landen. Fazit: Wer wirklich alles aus dem Bereich braucht, der kann mit „Zero Order“ sein Tonträgerarchiv um +1 erweitern. Alle anderen kann ich empfehlen anstelle dieser mäßig umgesetzten Scheibe besser den oben genannten Einflussgebern Gehör zu schenken.
Ich kann mich dem Review weitestgehend anschließen. Beim Durchhören der Platte vermisst man auch wirklich nicht einen der gemeinhin bekannten Industrial Trademarks…alles schonmal gehört. Deswegen ist es nicht schlecht. Ich hör gerne mal rein.
als ich die cd zum ersten mal gehört habe, war ich doch angenhm überrascht. bis dahin hatte ich aber auch erst die ersten beiden tracks gehört. was dann kam, war nur noch billiger abklatsch von schon dagewesenen. da hör ich mit lieber ministry oder fear factory (oder sogar mnemic) an.
Wie beschrieben: Nicht schlecht aber auch kein Überhammer. Die erste Hälfte ist relativ ruhig & sehr elektronisch, während die 2. Hälfte ordentlich knallt. Leider klingt die 2. Hälfte dann auch nicht wirklich innovativ.
Landet aber trotzdem oft in meiner Anlage…