Raygun Rebels - Bring Me Home

Review

Das Debüt-Album der RAYGUN REBELS hört auf den Namen “Bring Me Home“. Die Heimat ist für die vier Musiker allerdings nicht das beschauliche Bayern, in dem sie alle wohnen. Ihre musikalische Heimat haben sie vielmehr in LA, genauer gesagt in Hollywood, ausgemacht.

Nur logisch, dass die Jungs dann auf ihrem ersten Silberling auch entsprechende Mucke präsentieren. Referenzbands aus der Stadt der gefallenen Engel, der die RAYGUN REBELS einen eigenen Song gewidmet haben, blitzen an allen Ecken und Enden durch. Vor allem MÖTELY CRÜE seien hier namentlich erwähnt. Aber auch von Combos wie SKID ROW oder THE HELLACOPTERS scheinen die Deutschen beeinflusst worden zu sein. Dementsprechend ist das Material auf dieser Scheibe vor allem sehr rhythmisch ausgerichtet. Dabei verliert sich Drummer Flick Rick allerdings nicht in unnötig komplizierten Strukturen, sondern bietet klassische Rock’N’Roll-Arbeit, die auch direkt aus den 50s stammen könnte. Vor allem Jive, Quickstep und Twist laden immer wieder zu ausgelassenen und fröhlichen Bewegungen ein. Das ist zwar eingängig und macht kurzzeitig Spaß. Auf die Dauer wirkt das Ganze allerdings etwas langweilig und eindimensional. Selbiges gilt auch für die Arbeit seiner Mitmusiker. Was sie abliefern ist handwerklich solide und vor allem ähnlich eingängig wie die Rhythmusarbeit. Allerdings entsteht der Eindruck, dass es ein wenig an Herzblut fehlt, denn interessante Passagen und Momente, die den Hörer aufhorchen lassen, sind rar gesät. Trotzdem ist das Songwriting insgesamt gelungen. Spätestens nach dem zweiten Durchlauf kann der geneigte Hörer zumindest die Refrains mitsingen. Die Tracks lassen sich Zeit, um alles unterzubringen, was musikalisch gesagt werden muss. Dabei erzählen die Lyrics jedes einzelnen Liedes eigene kleine Geschichten, die sich thematisch um die klassischen Themen des Genres drehen: Girls, Drinks and Rock’N’Roll.

Das macht Spaß und sorgt für gute Laune. Für eine Party oder einen schnellen Durchgang bei einer flotten Autobahn-Fahrt, während eine schmucke Dame auf dem Beifahrersitz Platz genommen hat, ist “Bring Me Home“ bestens geeignet. Wer von Musik jedoch einen gewissen Tiefgang und Anspruch erwartet, der wird von dieser Platte enttäuscht sein. Vielleicht sollten die RAYGUN REBELS noch einmal darüber nachdenken, dass Party eben nicht alles ist. Auch in Hollywood.

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29.06.2011

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