Zu einem vollständigen Album konnten sich RAW scheinbar noch immer nicht durchringen. Nach zwei Vorgängern folgt mit “The Beastard“ nun schon das dritte Demo, das es zu rezensieren gilt. Woran mag das wohl liegen? Hat man nicht genug Songs, um eine Scheibe voller Spielzeit zu füllen? Oder will man vielleicht einfach auf Nummer sicher gehen und das Album erst dann auf den Markt werfen, wenn man genügend und vor allem genug qualitativ hochwertiges Material beisammen hat?
Nun beides scheint nach einem Hördurchgang des “Beastards“ der Fall sein. Die mittlerweile fast schon zur Gewohnheit verkommende Mischung aus Thrash-Fundament und Death-Metal-Anleihen wird durchaus ansprechend praktiziert. Es gilt das gleiche, wie auch schon auf den vorigen Veröffentlichungen: Die Songs wirken ausgesprochen reif, in sich schlüssig und treten nicht nur einen, sondern gleich mehrere Ärsche. Das kommt zum einen daher, dass der Mann hinterm Schlagzeug zu keinem Zeitpunkt ruhig auf seinem Hocker sitzen kann und aus der Double Bass rausholt, was nur geht. Zum anderen sind die Songs neben der bereits angesprochenen Reife äußerst unkompliziert und damit sehr schnell zugänglich, was in diesem Genre, besonders live, natürlich nur von Vorteil sein kann. Außerdem schafft es die Band sich ihre bereits in vorigen Reviews angepriesene Spielfreude aufrecht zu erhalten, was während des Hörens einen unglaublich belebenden Effekt bewirkt. Man merkt den Jungs einfach an, dass ihnen das, was sie da praktizieren, Spaß macht. Und was kann man sich für den geneigten Hörer zu Hause mehr wünschen?
Es wird also langsam Zeit, dass die Epoche der Demotapes sich dem Ende zuneigt und dass die Band sich mal an die längere Spieldauer wagt. Material dürfte dazu mittlerweile ausreichend vorhanden sein. Bis dahin verbleiben wir bei einem sehr viel versprechenden Moment, der hoffentlich bald noch ausgebaut werden kann.
ein quasi longplayer mit 20 songs kommt in kürze. sind die gesammelten demos, wobei das erste demo neu aufgenommen wurde und der gesang bei den alten songs dem stil der neuen entspricht.