Raven - Walk Through Fire

Review

Galerie mit 23 Bildern: Raven - All Hell's Breaking Loose Over Europe 2023

Die Briten RAVEN sind nun schon im 35. Jahr ihres Bestehens (mit kurzen Unterbrechungen) und es scheint, als ob die Truppe trotz aller Rückschläge und niedrigen Verkaufszahlen immer noch genug Feuer im Arsch und Spielfreude hat, wie zu Beginn ihrer Karriere.

Anders kann das neue Album „Walk Through Fire“ einfach nicht erklärt werden. Satte 15 Tracks (inkl. Intro und Live-Bonustrack „The King“) umfasst die Langrille. Und von Langeweile, Vorhersehbarkeit oder irgendwelchen Ermüdungserscheinungen sind keine Spuren zu finden. Im Gegenteil, denn die drei Jungs zocken die Nummern so locker, kraftvoll und mit hörbarem Genuss runter, dass sich jede Newcomer-Truppe ein mahnendes Beispiel dran nehmen sollte.

RAVEN waren mit ihrer Musik ja seit jeher her etwas speziell und passten nie so ganz in die typische Heavy-Metal-Schublade. Der Begriff des Athletic Rock bringt es eigentlich schon auf den Punkt. Und so kommt „Walk Through Fire“ auch mit Nummern daher, die jedem Anhänger der Band auf Anhieb gefallen werden. Bereits der quasi Opener „Against The Grain“ (nein, kein BAD RELIGION-Cover) tritt ordentlich Arsch und beweist die Qualitäten des durchgeknallten Trios. Doch damit nicht genug, der Pegel wird auch mit Stücken „Breaking You Down“, „Under Your Radar“, „Trainwreck“, „Hard Road“ oder „Space Station #5“ (im Original von MONTROSE) gehalten. Das Album rast sozusagen einfach an einem vorbei, und noch bevor man Stopp sagen kann, ist die Spielzeit von einer knappen Stunde auch schon wieder rum. Keine Passage reizt die Skip-Taste. Eher wird man ermutigt, die Lautstärke noch was aufzudrehen, wenn die Gallagher-Brüder zusammen mit ihrem Schlagzeuger Joe Hasselvander loslegen, ihre eigenwillige Mucke zu zelebrieren.

Der Sound auf „Walk Through Fire“ liegt gut über dem Durchschnitt. Es wird ein schöner Ton aus den Boxen gewuchtet, die Instrumente wurden klar und differenziert aufgenommen, es rappelt schön im Karton. Das gilt übrigens auch für die Live-Aufnahme von „The King“, welche ebenfalls hörenswert ist.

Selten kann eine lang gediente Band nach all den Jahren im Geschäft solch ein frisch klingendes Album produzieren. Und es wäre klasse, wenn sich auch der Nachwuchs mal mit RAVEN auseinandersetzen würde. Es lohnt sich in diesem Fall einfach.

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12.03.2010

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