Bis dato hatte ich dieses Unternehmen, das bereits 1999 von Jim Petkoff im australischen Adelaide aus der Taufe gehoben wurde, als pures Liebhaber-Thema betrachtet und hätte nicht wirklich damit gerechnet, dass die Truppe für ihren zweiten Longplayer bei einem derart großen Label unterkommt.
Wobei, verdient haben es sich RAVEN BLACK NIGHT auf jeden Fall, um mit ihrem phasenweise gehörig in Richtung Doom tendierenden Old School-Metal-Sound auch auf breitere Basis Gehör zu finden. Und nicht zuletzt aktuelle Szene-Tendenzen ausnutzend, könnte die Rechnung für Band und Label sogar binnen kurzer Zeit aufgehen, denn auch im Klangbild dieser Australier lassen sich aktuell durchaus dem Zeitgeist entsprechende Nuancen von okkultem Rock wie auch Elemente von MERCYFUL FATE finden.
Doch dem Quartett zu unterstellen, es würde sich nunmehr an etwaigen „Modeerscheinungen“ orientieren, wäre völliger Humbug, schließlich kredenzen die Herrschaften ihren heroischen Heavy Metal schon seit Anfang an in ausladend epischer wie auch breitgefächerter Manier. Nachzuvollziehen auch deshalb, da mit „Morbid Gladiator“, „Nocturnal Birth“ und „If You Choose The Dark“ auch einige Songs des in Eigenregie aufgelegten 2005er Opus „Choose The Dark“ nochmals zu Veröffentlichungsehren gelangen und diese alten Nummern perfekt in den Gesamtkontext passen.
In diesen fügen sich auch die gegen Ende des Titeltracks auftauchenden Black/Death-Einsprengsel gut ein, wie auch die wunderbar intonierte BLACK SABBATH-Gänsehaut-Nummer „Changes“, in der Jim – oder besser „The White Knight“ – einmal mehr seine Kompetenz am Mikro auf beeindruckende Weise unter Beweis stellt und uns wissen lässt, dass auch er in OZZY seinen Lehrmeister gefunden hat.
Mehr noch, für mich stellt diese Cover-Version auf gewisse Weise sogar eine Art Querverweis zu der im 70ies Progressive / Psychedelic Rock fundamentierten Nebenbaustelle von Jim namens THE LOVING TONGUE dar. Wär fein, wenn es dem Australier mit bulgarischen Wurzeln nun gelingen könnte, auch mit dieser Band einen Schritt voran zu kommen.
Für RAVEN BLACK NIGHT selbst jedenfalls sehe ich für dieses Unterfangen nur noch den Faktor „Zeit“ als fraglich. Feine Scheibe, der man das Herzblut in jedem Ton anmerkt und die dadurch vor Intensität fast überschäumt!
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