Raunchy - Velvet Noise

Review

Mit ihrem Split vor ein paar Monaten haben FEAR FACTORY eine große Lücke im Metalzirkus hinterlassen. Daran konnte auch ihr vor kurzem nachgeschobenes, „altes“, neues Album „Concrete“ nicht viel ändern. Doch es gibt neue Hoffnung, Leute! Sie hört auf den Namen RAUNCHY und kommt aus Dänemark. Wer jetzt jedoch gleich wieder unersättlich wird und direkt Erwartungen von Klassikern wie „Demanufacture“ oder „Obsolete“ gedeihen lässt, den muss ich leider (noch) enttäuschen. RAUNCHY setzen mit ihrem Debüt „Velvet Noise“ genau da an, wo FEAR FACTORY mit „Digimortal“ aufgehört haben. Wem also das letzte Werk von Schwergewicht Dino Cazares und Co. nicht gefallen hat, der kann jetzt aufhören zu lesen. Für alle anderen: Insgesamt präsentiert sich die seit Anfang der 90er bestehende Formation, die übrigens als METALLICA/SLAYER/MEGADETH-Coverband begann, wesentlich eingängiger und ein wenig zahmer als die Angstfabrik, da sie bei ihren packenden Hooklines und Melodiebögen etwas weniger auf maschinelle Kühle als auf wärmere Emotion Wert legt. Beim Transportieren derselben sticht vor allem das Organ von Sänger Lars Vognstrup heraus, dessen Spagat zwischen cleaner Eingängigkeit und brutaler Aggression dem eines Herrn Burton C. Bell verdammt nahe kommt. Musikalisch ist man weitestgehend im Neo Thrash verhaftet, scheut aber auch nicht davor zurück, mal im Hardcore zu schnuppern oder das eine oder andere Industrialelement zu verwenden. Das atmosphärische Spektrum der Songs reicht dabei von düster-beklemmenden Stücken wie z.B. „Crack Of Dawn“ bis hin zu fetten Riffbrechern wie „Leech“ oder „Twelve Feet Tall“. Dazu kommen immer äußerst ohrwurmartige Refrains (z.B. bei „Never Be“), die sehr schnell in den Gehirnwindungen heimisch werden. Einziges Manko ist vielleicht, dass manche Melodiestrukturen auf „Velvet Noise“ einen Tick zu ähnlich ausgefallen sind. Dies fällt aber bei der gehobenen Güteklasse dieser Langrille weniger bis gar nicht ins Gewicht. Ein solches Debüt macht Lust auf viel viel mehr. Sehr stark!

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09.09.2002

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3 Kommentare zu Raunchy - Velvet Noise

  1. Anonymous sagt:

    Ich würd mal sagen, dass die CD eine Mischung aus "Demanufacture" und "Digimortal" darstellt mit den restlichen Stilmitteln, die Du erwähnt hast. Neben FF und SYL kenne ich nichts vergleichbares…Kicks ass!!!

    9/10
  2. sascha sagt:

    Das ist die CD, die Fear factory noch nie schreiben konnten!
    Schade, dass die Band sich ab Confusion Bay zu sehr in eine andere Richtung entwickelt hat!

    8/10
  3. Anonymous sagt:

    Hier steckt wirklich eine Menge FEAR FACTORY drin, wobei nicht alle Songs von gleich hoher Qualität sind. Im Prinzip brigt "Velvet Noise" mit "Twelve Feet Fall", "Crack Of Dawn" und "Out Of Sight" nur drei richtige Oberhammer, der restliche Stoff ist nettes bis gutes Material, dass man haben kann, aber nicht zwingend muss…

    7/10