Raunchy - Death Pop Romance

Review

Ein Granatenalbum rauszubringen hat, kaum zu verhehlen, erhebliche Vorteile für Macher und Rezipienten. Das soll auch schließlich und natürlich das Ziel einer jeden Band sein, ihr maximales musikalisches Talent kanalisiert auf Scheibe zu bannen. Doch hat es auch einen Nachteil: Der Nachfolger droht, Erwartungshaltungen nicht erfüllen zu können und im Schatten dessen zu versinken. Und dies scheint sich bei den Dänen RAUNCHY mit „Confusion Bay“ und „Death Pop Romance“ zumindest tendenziell zu bestätigen.

Das Motto des Albums steht im Titel geschrieben: Wie schon beim Vorgänger erlebt man ratternde Gitarren und ein ordentlich ballerndes Schlagzeug, energisch, frisch, einen ticken düsterer und gleichzeitig melodiöser Arm in Arm einhergehend mit oft schon poppig vorgetragenen Refrains, die zielsicher durch Elektro/Synthie-Elemente untermalt werden. Dies mündet dann in so Knaller wie „Abandon Your Hope“, der alle Elemente in sich trägt, die RAUNCHY ausmachen. Ähnlich der Song „The Curse Of Bravery“, der über einen fetten Moshpart Luft tankt, um im Pre-Chorus abzugehen wie ein Zäpfchen. Wer braucht einen garantierten Ohrwurm? „Live The Myth“, stets zu Diensten.

Wo Licht, da Schatten, wenn auch auf hohem Niveau: Die Songs sind überraschungsarm, (fast) immer gleich gestrickt und drehen im Refrain oft eine Runde zuviel. Die Variabilität des Vorgängers bleibt hier zu Teilen auf der Strecke. Leider bewegen sich einige Lieder in der Beliebigkeit, was das Album in der Summe der Lieder gegen Ende in ein kleines Loch fallen lässt. Obwohl der neue Sänger seine Aufgabe eigentlich gut macht, scheinen die cleanen Vocals an Volumen verloren zu haben, was sich besonders auf der Bühne offenbart.

So kann der verwöhnte Zuhörer zumindest davon ausgehen (oder hoffen), dass dieses Album wiederum seinen Nachfolger nicht in den Schatten stellten wird.

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26.02.2006

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4 Kommentare zu Raunchy - Death Pop Romance

  1. Anonymous sagt:

    Möglicherweise muss ich mich erst in die Cd hineinfinden, da ich sie erst 2 Tage besitze. Doch die bisherigen Hördurchgänge waren – gemäß den Erwartungen – doch eher enttäuschend. Das liegt zu keinem geringen Teil am neuen Sänger, der wie eine rotzigere, nervigere Version von Björn Strid klingt und nicht im Ansatz an die tollen Vocals von Lars Vognstrup auf "Confusion Bay" rankommt. Auch sein cleaner Gesang kann nicht wirklich überzeugen, da er sich stets Unterstützung von Jeppe Christensen an den Keys holen muss. Dennoch sind Raunchy an ihren Instrumenten fitter als auf "CB", die Drums sind wiedereinmal tight bis hintengegen, die Keys schön verträumt und die Gitarren besser denn je.

    Woran es am meisten krankt, ist aber das Songwriting. Keine Ahnung wieso, vielleicht war Lars V. ein wichtiger Part im Songwriting, jedenfalls ist die einzigartige Stimmung, die Magie, die "Confusion Bay" ausmachte, irgendwie abhanden gekommen. Wo bleiben die, wie ich sie bezeichne, "Nagel-mit-Bohrmaschiene-rückwärts-rausdreh" Keys, die Songs wie Confusion Bay und I get what I see so unvergesslich machten? Wo bleiben die Überraschungen wie The Devil und Insane?

    Eigentlich kann man sagen, dass Raunchy sich mit Death Pop Romance ein wenig mehr an "Velvet noise" orientieren, welches mich bis heute nicht überzeugen kann. Das merkt man vor allem an den Keys, an den diesmal Giatarrist Tilsted wieder mitgemischt hat.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Raunchy noch immer überdurchschnittliche Metalmucke rausbringen, aber an den brillanten, schillernden Vorgänger "Confusion Bay"-zumindest mit diesem Release- nicht rankommen. Es wäre wirklich schön, wenn Lars V. wieder zur Band zurückfinden würde. Vielleicht muss ich die Cd aber erst noch ein paar mal hören, damit sich (hoffentlich) ein besseres Urteil bildet. Bislang stimme ich obigem Review zu und gebe ebenfalls unentschlossene 7 Punkte.

    7/10
  2. Anonymous sagt:

    "Confusion Bay" kenn ich nicht, von daher fehlt mir der Vergleich. Vielleicht ist das auch gut so. Da fällt einem die Beurteilung der Scheibe etwas leichter. Ich persöhnlich halte "Death Pop Romance" für eine außerordentlich gelungene Scheibe. Eine gute Mischung zwischen Härte und melodischen Parts.

    9/10
  3. sliv3r sagt:

    meiner meinung nach ist die cd auch sehr gut gelungen. es stimmt schon dass die abwechslung ein wenig fehlt, aber dann hätte die cd von mir vielleicht sogar 10 punkte bekommen. geile fusion von melodie und härte und die halbwertszeit ist auch nich zu kurz.

    9/10
  4. sickman sagt:

    Ein durchschnittliches Schwedenalbum. Immer dieselben Ideen, derselbe Aufbau, dieselben Songs. Totaler 08/15-Stoff ohne wirkliche Aha-Effekte. Normal halt

    5/10