RAUM KINGDOM sind eine noch relativ unbekannte Post-Sludge-Band aus dem schönen Irland. Erstaunlich, dass unsere bescheidene Online-Postille das bisherige Schaffen der Band geradezu akribisch begleitet hat. Sowohl die selbstbetitelte Debüt-EP (2014) als auch die Split-Veröffentlichung (2015) mit ALL WE EXPECTED wurden mit einem Bericht bedacht. Vor diesem Hintergrund erscheint es geradezu als selbstverständlich, dass wir auch einen Blick auf das kürzlich erschienene Debütalbum „Everything & Nothing“ werfen.
RAUM KINGDOM setzen nicht nur auf die Schwere des Sludge
Stilistisch bleiben die Iren linientreu und verquicken Post-Metal mit Sludge und Doom-Elementen. Tatsächlich sind auch leichte Einflüsse aus progressiveren Gefilden erkennbar, sodass gelegentlich Erinnerungen an die Altmeister TOOL geweckt werden. Der starke Opener „Summon“ mit hypotischen Chören wiederum lässt an URFAUST denken. Bereits anhand dieser Aufzählung der Einflüsse dürfte deutlich werden, dass das Spielfeld von RAUM KINGDOM für Freunde von anspruchsvoller Schwere keinesfalls uninteressant sein dürfte.
Das über 14-minütige Stück „Winter“ zur Mitte des Album demonstriert das Vorhergesagte, indem die emotionale Seite des Sludge, mit rabiaten Ausbrüchen, neben eindringliche Passagen mit gehauchtem Gesang gestellt wird. RAUM KINGDOM gehen nicht nur gerade durch die Tür, sondern denken und musizieren um Ecken herum.
Ist „Everything & Nothing“ eine Entwicklung?
Das raumkingdomsche Debütalbum zeigt die Reife der Band und offenbart mehr Zählbares in allen relevanten Bereichen. Die Band geht musikalisch in die Breite, bedient sich an verschiedensten Töpfen und kreiert am Ende ein eigenständiges und für sich selbst stehendes Gesamtbild. Wer die Schwere des Sludge gerne mit modernen Einflüssen kombiniert, wird daher mit RAUM KINGDOM wenig falsch machen.
Klingt nicht schlecht, erinnert mich an die ruhigeren, melancholischen Sachen von Cult Of Luna. Im Hinterkopf behalten.