Rat City Riot - Load Up

Review

Ratten sind bekanntlich die Lieblingstiere der Punks. In Städten kommt diese Subkultur deutlich ausgeprägter vor als auf dem Land. Und Krawall machen sie ja laut eigenen Aussagen auch sehr gerne. Hätten wir also die Bedeutung des Bandnamens RAT CITY RIOT schon mal geklärt. Aufladen muss sich jeder, der aus Gründen von Alkoholkonsum, Schlägereien oder Genuss von illegalen Substanzen am Ende seiner psychophysischen Ermüdungsresistenz ist. Soweit zum Albumtitel.

Punk bedeutet: gegen jede Regel. Punk ist, wenn man trotzdem lacht. Punk ist eine der Black-Metal-Kultur entsprechende, jedoch eher in politische als in religiöse Gefilde schlagende Gruppierung, in der die Trueness groß geschrieben wird. Sieht nur anders aus. Und jetzt kommt eine Punkband und unterschreibt bei einer riesigen Plattenfirma? Alle Punks bitte die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, selbigen schütteln und brav weiter die alten Helden hören. “Image is nothing. Live the life, not the lifestyle” ist das Motto der Band. Klingt sehr rebellisch, auch gegen die eigentliche Rebellion, die sich fast schon zur Massenbewegung gemausert hat. Aber irgendwie gab’s das doch schon alles mal, oder?

RAT CITY RIOT sind schon seit fünf Jahren auf den Straßen Amerikas unterwegs, haben sich den Arsch abgetourt und wissen daher laut eigenen Aussagen, wie man diese Musik spielt. Geboten wird aber eher standardisierter, braver Punkrock mit Mitgröhl-Refrains, Melodien, soliden Instrumentalleistungen, Gitarrensoli und allem was so dazugehört. Ein wenig rauher als PENNYWISE zwar, aber kein giftspritzendes, wütendes, aggressives Flair verbreitend und eigentlich ohne wirklichen Wiedererkennungswert. Für Partys, Pogo und Gassenschlägereien vielleicht geeignet, aber der richtig große Wurf ist dieses Album nicht geworden.

12.10.2008
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