Rapoon - Obscure Objects Of Desire

Review

RAPOON ist das Baby des Engländers Robin Storey, der mit „Dream Circle“ bereits 1992 das erste Album seines Projektes auf den Markt brachte. Vermischt werden Dark Ambient und Ethno Ambient mit leichten Ausflügen in die Ecke Industrial, mit Hauptaugenmerk auf das Feeling und die entsprechende Wirkung der Musik.

Nachdem der erste Track auf „Obscure Objects Of Desire“ eher eine Industrial-Spielwiese ist, gesellt sich schon beim zweiten Stück Intimfreund Dark Ambient eng dazu und entwickelt düstere Stimmungen und brodelnde Düster-Sounds zu maschinell rhythmischen Strukturen und Geräuschen.

Im Laufe des Albums fällt vor allem deutlich auf, dass „Obscure Objects Of Desire“ mit einem Hang zu verzerrten Sounds und besonders mit enormer Vorliebe für Echo-/Hall-Effekte kreiert wurde. So werden zum Beispiel weibliche Operngesänge stark verhallt und auch übersteuert, so dass dieses typische und im Normalfall unschöne „Kratzen“ entsteht, das man kennt, wenn die Lautsprecher der heimischen Anlage eher schwachbrüstig sind und extreme Bässe nicht bewältigen können.

Akustische Instrumente werden geloopt, verfremdet, mit viel Echo und/oder Hall versetzt und es wird mit dem Ergebnis so lange herumgespielt und experimentiert, bis die Möglichkeiten nahezu erschöpft sind. Highlight ist dabei ganz klar das 26minütige „The Emptiness Of Art (I Made That One That)“, das von allem etwas enthält und somit die Essenz des Album darstellt.

Auch wenn RAPOON es einem ungeübten Hörer derartiger Klänge sehr schwer machen, besitzt „Obscure Objects Of Desire“ einen gewissen Reiz des Ungewissen. Wie ein misslungener Drogentrip entfaltet das Album schwammige Klänge und abstrakte Geräuschkulissen, die von Wahnsinn und der Suche nach Klarheit zeugen. Im Gegenzug aber verdeutlicht es auch die geplante, gezielte, gewünschte Wirkung und ist somit das Ergebnis erfolgreicher, musikalisch-experimenteller Arbeit. „Obscure Objects Of Desire“ ist fordernd und verlangt Geduld.

01.11.2008

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