Uderzo und Goscinny sind widerlegt! Nunmehr ist es eineindeutig erwiesen, dass es nicht die Römer sind, die spinnen. Nach Vorlage von “Infection“ ist es offenbar: Die spinnen, die Finnen! Aber so was von!

Allein der Name der Band, der frei übersetzt soviel bedeutet wie “Zufällige VOrneKUrzHIntenLAng“ bedeutet, weist schon die Marschrichtung, die diese sieben Köpfe zählende Kapelle beabsichtigt hat, einzuschlagen. Alles ist in Finnland anders und eben vieles höchst eigenartig! Und damit sind nicht nur Namen wie Hundeanlainen oder Clävärlä gemeint. Was kann man nicht alles an Metalsubgenres mixen und trotzdem so was wie echte Songs herausbekommen!? Unwahrscheinlich! Aber Mathcore und hartes Geschrubbe, wie es zum Beispiel MESHUGGAH fabrizieren, hält ebenso triumphalen Einzug ins Songwriting wie zuckersüße Popmelodien, die LACUNA COIL in letzter Zeit unters Volk schmeißen. Die Jungs sind gleichermaßen gemein und untergründig wie Airplay-geeignet.
Dass man dank überlegter Arrangements tatsächlich funktionierendes Liedgut aus den zum Teil gegenläufigen Einflüssen herstellen kann, ist ebenso verwunderlich wie auch erfreulich. Und bei aller Liebe für polyrhythmische Bösartigkeit und Sterilität ist man gerade für die warmen und eingängigen Chöre dankbar. Sogar für den Freund altmodischerer Thrash-Attacken lässt sich das ein oder andere Bonbon entdecken.

Wem eben MESHUGGAH über Albumdistanz zu anstrengend sind, wird sich mit RANDOM MULLET gewiss eher anfreunden können, stellen doch gerade die Refrainmelodien gleichermaßen Erholung als auch Ankerpunkt dar, was für Nachhaltigkeit und Unterscheidbarkeit der Songs gar überaus treffliche Arbeit leistet.

Freunde von Bands wie THE MASS (welche ja auch das Saxophon malträtieren) oder MOURNING RISE werden die Finnen schnell ins Herz schließen können. Da sind wir doch mal sehr auf den nächsten Longplayer in voller Albumstärke gespannt…