Spätestens seit den auch hierzulande durchaus erfolgreichen ANGELUS APATRIDA weiß man über den Umstand, dass die iberische Halbinsel eine überaus aktive Thrash-Szene beheimatet Bescheid und nimmt dadurch fortan hoffentlich auch von Exponaten wie beispielsweise VIVID REMORSE oder eben auch RANCOR verstärkt Notiz.
Wer sich nämlich ein wenig in den Underground vorwagt, wird wahrlich feines Material vorfinden, unter anderem „Dark Future“, das bereits zweite Album dieser Madrilenen, das man allen Thrash-Heads mit Hang zu einem verstärkten Melodie-Bedürfnis nur ans Herz legen kann. Weshalb man bisher von dieser Band noch so gut wie nichts mitbekommen hat, verstehe ich insofern nicht, da die Truppe schon seit 15 Jahren aktiv ist und zudem auch einigermaßen prominent besetzt ist, schließlich konnten einige der Musiker bereits Erfahrung bei Bands wie ARWEN, DREAMAKER, DARK MOOR oder EBONY ARK sammeln – allesamt Formationen, die einen durchaus gehobenen Underground-Status besitzen.
Aushängeschild der Truppe ist jedoch Sänger Dani Lopez, der mit seiner variablen Stimme auch bei den Traditionalisten SABATAN am Mikro aktiv ist, sich bei RANCOR aber zum Teil eher als „Giftspritze“ erweist und mächtig aggressiv ins Mikro röhrt. Diese Vortragsweise passt ganz gut, auch wenn er sein Organ dennoch meistens auf ähnlich melodische Variante erklingen lässt wie seine Kollegen den dargebotenen Thrash zwar ebenso durchwegs mit reichlich Wucht, aber immerzu mit Melodien und Hooks offerieren.
Ich persönlich meine aus der fulminant intonierten Melange unterschiedliche Inspirationen herauszuhören, wobei es sowohl Zitate aus den Staaten (EXODUS zu späteren „Zetro“-Phase), aber auch aus Großbritannien (XENTRIX, EVILE und SAVAGE MESSIAH) und aus Deutschland (mitunter lässt mich Dani an einen gemäßigteren Gerre denken) zu vernehmen gibt.
Als Thrasher kann man mit „Dark Future“ also nicht wirklich viel falsch machen, der Band sei zur Beruhigung obendrein noch mit auf den Weg gegeben, dass ihr Titel keinesfalls zutreffend sein wird, denn nach dieser Darbietung wird ihre „Future“ wohl alles andere als „Dark“ sein. Thumbs Up!
Kommentare
Sag Deine Meinung!