Rancid - ...Honor Is All We Know

Review

RANCID haben sich richtig Zeit gelassen für ihre neue Platte „…Honor Is All We Know“. Ganze 5 Jahre sind vergangen seit dem letzten Streich. Diese Investition hat sich gelohnt, denn die neue Scheibe der US-Punk-Legende ist ganz sicher keine Enttäuschung. Mit der typischen Punk-Rock-Spielzeit von ungefähr 30 Minuten krachen sich die Kalifornier solide durch 14 Stücke.

„Back Where I Belong“ ist nicht nur der Titel der Openers, sondern auch das lose Konzept der Platte. RANCID bringen genau das, was der Hörer erwartet und haben ihren Sound nicht nennenswert verändert. Wozu auch? Tim Timebomb und Lars Frederiksen überzeugen beide mit ansprechendem Pendeln zwischen melodisch, einprägsamen Sing-a-Long und rockig kratzender Rock-Röhre. Das lässig groovende „Malfunction“ profitiert am offensichtlichsten von dieser Teamarbeit. Bassist Matt zeigt eindrucksvoll, wie man im Punk Rock punkten kann und zupft den Bass durch Berg und Tal, wodurch er sich häufig unauffällig in den Vordergrund schummelt und manchen Moment alleine trägt.

Textlich zeigen sich RANCID gewohnt limitiert, verlassen sich teilweise auf ein stetiges Wiederholen einer Zeile, was aufgrund der ansteckenden Energie und Dynamik der Songs aber überhaupt nicht negativ ins Gewicht fällt. Besonders gefeiert werden auf „…Honor Is All We Know“ aber die Ska-Momente. „Everybody’s Sufferin'“ tänzelt entspannt vor dem Hörer her, die Orgeltöne gleiten durch die Finger und der Song versprüht einen entspannenden Vibe im heimischen Wohnzimmer. Gleiches gilt für „Evil’s My Friend“, einer der wenigen Songs bei denen Musik und Text sofort hängen bleiben.

RANCID beweisen im Verlauf von „…Honor Is All We Know“ auch, dass sie sehr wohl vorausschauend komponieren. Vieles wirkt auf Live-Momente ausgelegt, Klatschparts wurden gleich in die Songs integriert, trotzdem klingt die Platte keinen Moment verbissen oder zwanghaft jugendlich. Auch wenn „…Honor Is All We Know“ kein Dauerbrenner im Player sein wird, nicht durch besondere Spitzen glänzen kann, keinen greifbaren Hit enthält und sich in der Diskographie von RANCID ganz sicher einigen Platten unterordnen muss, so kriegt der geneigte Fan von Punk mit Ska-Einflüssen ganz eine Platte, die ihn zufriedenstellt und glücklich macht. Kein Überflieger, aber eine sehr solide Platte mit vielen tollen Momenten – und RANCID sind ganz sicher eine der wenigen Bands, die niemandem mehr etwas beweisen müssen.

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09.12.2014

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