Pünktlich zum 10-jährigen Bandjubiläum des Berlin-Schweriner Sextetts RAMMSTEIN beglücken uns die Jungs mit ihrer zweiten DVD. Dieses mal jedoch ohne ein komplettes Konzert, wie es bei „Live aus Berlin“ der Fall war, sondern als eine Art „Best of“ mit bisher (fast) allen Videoclips von dem noch eher blassen „Du Riechst so gut ’95“ bis hin zum Triple X-Soundtrack „Feuer Frei“ aus der „Mutter“-Ära. Für Fans stellt dies ein Genuss für Auge und Ohr dar, vor allem das geniale „Sonne“- Video mit seiner düsteren Interpretation des Schnewittchen Märchens ist sehenswert, aber auch „Links 234“, „Ich Will“ und „Du Riechst so gut ’98“ können visuell nur überzeugen, und das allseits bekannte und äußerst umstrittene „Stripped“-Video mit Ausschnitten aus Leni Riefenstahls Propagandafilmen dar natürlich auch nicht fehlen.
Auch Live-Ausschnitte befinden sich auf der DVD, wie z.B. das „100 Jahre RAMMSTEIN“-Konzert in Berlin, welches im Jahre 1996 ihr erstes Konzert vor großem Publikum darstellt. Auch Festival-Auftritte in Australien oder beim „Rock am Ring“ im Jahr 1998 sind erwähnenswert, wobei die Länge der Ausschnitte (1-2 Songs) eher entäuschend kurz ausfällt.
Auch an weiteren Extras mangelt es nicht: 5 kurze Making-Ofs zu den Videoclips mit interessanten Interviews mit den Bandmitgliedern und den Regisseuren/Produzenten der Clips sind genauso präsent wie Werbespots zu RAMMSTEIN-CDs. Den absoluten Kracher dieser Scheibe stellt jedoch der Kurzfilm „Achtung Blitzkrieg“ dar, welcher auf sehr amüsante Art und Weise Medien-Ereignisse aus aller Welt rund um RAMMSTEIN in knapp 10 Minuten zusammenfasst. Zu sehen sind amerikanische Fans, RAMMSTEIN-dissende Musiker wie Campino (DIE TOTEN HOSEN) und Fernsehansprachen russischer, deutscher und amerikanischer Moderatoren. Der absolute Wahnsinn, mehr kann man dazu nicht sagen!
Was ich persönlich und sicher auch viele Fans an der DVD schmerzlich vermissen, ist das bisher unveröffentlichte Musikvideo zum KRAFTWERK-Cover „Das Modell“, welches sich leider nicht einmal als Easter Egg auf der DVD befindet, wie es Gerüchte vermuten ließen. Auch die Live-Mitschnitte sind enttäuschend kurz, was aber den durchaus positiven Gesamteindruck von „Lichtspielhaus“ bei weitem nicht schmälert. Außerdem sind 3 1/2 Stunden visuell anspruchsvolles Bildmaterial zum Preis einer normalen Audio-CD auf jeden Fall ihr Geld wert, da kann man sagen, was man will! Knappe 8 Punkte!
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