RAM-ZET sind bekannt für ihren ziemlich schräg ausgerichteten Blackmetal. Auch auf ihrem dritten Album „Intra“ hat sich daran nichts geändert. Hart, am Kehlkopf schmerzender Gesang steht eng in der Symbiose mit zarten weiblichen und stark im Hintergrund agierenden Gesanglinien. Mit ihrem teils schizophren anmutenden Songwriting grenzen die Norweger ihren Interessentenkreis stark ein. Fast ein bisschen zu morbide muten sie dem Hörer eine stark breaklastige Mischung zu. Das Wort Eingängigkeit sucht man hier meist vergebens. RAM-ZET führen auf „Intra“ fort, was auf ihren beiden Vorgängern begonnen wurde. Multiintrumentalist Zet, der 1998 RAM-ZET gründete, hatte seine Vision der musikalischen Herausforderung stets vor Augen. Vormals unter der Spikefarm-Flagge, segeln die Nordmänner nun unter Tabu Recordings. Keinen Abbruch tat dies jedoch an der experimentellen Ausrichtung des ehemaligen Ein-Mann-Projektes. Mit einer Komplettierung des Line-Up´s stieg man noch mehr ein in Soundlandschaften, deren Bestreitung wahrlich kein Zuckerschlecken ist. „Intra“ ist einfach ausgedrückt ein sehr schwieriges Album, dessen Fans wirklich sehr auf ein komplexes Songwriting stehen müssen. Allen, die jedoch schon ihre Vorgänger klasse fanden, sei auch ihr neues Album wärmstens empfohlen.
Intra ist vom Sound her deutlich weniger industrial- und mehr metal-style als das 3 Jahre alte Vorgängeralbum "Escape", weil deutlich gitarren- und rifflastiger. Ausserdem kommt der gesamte Mix (insbesondere aber das Drumming) wärmer und weniger steril und maschinenhaft rüber. Das Songwriting ist nach wie vor sehr progressiv im positiven Wortsinn, Ram-Zet haben schon einen sehr eigenen Stil, der sich allerdings meist jenseits des genreüblich vorherrschenden Instrumentalgefrickels und vertrackt schnellen Rhythmuswechsels bewegt. Der eigentliche Zauber von Zauber von Intra besteht m.E. in dem Zusammenspiel von einem meist hammerharten und schnellen Instrumentalbrett mit den erstaunlichen, teilweise orientalisch und von Halbtönen geprägten Gesangslinien von Sängerin Sfinx.
Sie drückt dem Album weit mehr ihren Stempel auf als noch auf "Escape", während Bandleader Zet sich nach wie vor für den schwarzen Gesangsanteil die Stimmbänder ausquetscht.
Die Songstrukturen haben gegenüber dem Vorgänger etwas an vordergründiger Prägnanz verloren, zeichnen sich dafür aber jetzt durch eine neue epische Qualität aus, was zur angemessenen Würdigung dieses Monsters eventuell noch einige Hördurchgänge mehr erfordert. Die Band ist deutlich gereift in den lezten 3 Jahren, Glückwunsch zu einem hervorragenden Album.