Railroad - Something Good

Review

Blues-lastiger Rock’n’Roll kann verdammt viel Spass machen! Diese CD nicht. Obwohl’s darauf blues-lastigen Rock’n’Roll gibt. Aber den müsste man auch drauf haben, wenn man ihn schon spielt. Einfach sollte es sein, aber nicht primitiv. Der Gesang sollte einzigartig sein, aber nicht nervig. Der Groove sollte mitreißen, aber nicht monoton sein.

Tja, und was machen RAILROAD daraus? Sie erinnern mich an meine eigene Anfangszeit als Sänger in einer Rockband (Falls jemand eine unserer Promo-CDs mehr als einmal gehört haben sollte, handelt es sich dabei definitiv um einen gehör- oder geschmacklosen Zeitgenossen!). Die Texte: sehr auf pubertärem Niveau gehalten, gewolltes, aber nicht gekonntes “lässiges“ Englisch. Die Musik: schon tausendfach gehört, vor allem schon tausendfach besser gehört. Nicht schlecht, aber alles andere als gut. Der Gesang: will abgefuckt klingen, tut es auch. Leider im negativen Sinn. Alles in allem: langweilig, weil vollkommen vorhersehbar und zugleich peinlich. AC/DC sollten unangetastet bleiben, und obwohl man den Australiern ebenfalls begrenzte musikalische Bandbreite und Vorhersehbarkeit ankreiden kann, ja sogar muss, haben diese das Prinzip von Rock’n’Roll nicht nur verstanden, sondern vielleicht sogar miterfunden, mindestens aber perfektioniert. Ja, ein schlimmes Wort im Zusammenhang mit Rock’n’Roll, es tut mir leid…

So dudeln RAILROAD belanglos im unteren Mittelfeld der Nachwuchsbands herum, mit dem Titeltrack “Something Good“ ist sogar der spannungstechnische Nullpunkt geglückt. Ich verweise auf DOC IDIOT, BOURBON RIVER BANKS, TITUS’ TOMMY GUNN und all die anderen weitaus spannenderen Bands, die im Rock’n’Roll in den letzten Wochen und Monaten ihre Debüts veröffentlicht haben und denen weitaus mehr Aufmerksamkeit zustehen würde als diesem Silberling.

02.07.2010
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