Raid Crew - The War Machine Demo 2015

Review

RAID CREW aus Pfarrkirchen bestehen laut eigener Aussage aus erfahren Musikern, die schon seit zehn oder mehr Jahren aktiv sind. Mit „The War Machine Demo 2015“ legen die Jungs ihren ersten Tonträger vor.

Die vier Tracks reihen sich irgendwo zwischen klassischem Heavy Metal und Stoner Rock ein, garniert mit einer ordentlichen Thrash-Kante. Vor allem die Soli erinnern stilistisch an METALLICAs Kirk Hammett. Allerdings ohne jemals dessen Klasse zu erreichen. Stattdessen werden die gefühlten drei Licks pro Solo jeweils so lange runtergedudelt, bis sie dem Hörer aus den Ohren raushängen. Die Soli sind weder sonderlich virtuos noch eingängig. An manchen Stellen kommt auch der Wunsch auf, der Gitarrist hätte seine Gitarre vor dem Einspielen richtig gestimmt. So schräg klingen einige Melodien.

Dafür kann die Gitarrenfront andernorts punkten. Der Opener „Marv“ startet beispielsweise mit einem ziemlich coolen Riff. Und auch „Unshattered“ hat ein paar gute Ideen. Doch leider ist das alles verdammt untight eingespielt, und sobald der Gesang einsetzt, wird es richtig schwierig. Denn dieses kraftlose Gejaule ist kaum zu ertragen. Da ist es fast schon ein Glück, dass der Gesang im Mix oft untergeht.

Die Produktion ist generell nicht besonders gelungen. Wenn der Promotext schon mit Entschuldigen aufwartet wie: „Natürlich ist der ultimative Sound bei einer Netto-Studiozeit von etwa 17 Stunden für vier Songs nur bis zu einem gewissen Punkt möglich […]“, dann sollten die ersten Alarmglocken läuten. Selbst wenn der rohe Sound eine bewusste Entscheidung war: Das hier Gebotene ist in der heutigen Zeit einfach zu wenig. Andere Bands erreichen mit Home Recordings ein besseres Ergebnis. Das Schlagzeug ist kraftlos und der Bass die meiste Zeit über kaum wahrnehmbar. Allein der rotzige Gitarrensound ist gelungen.

Falls es ein nächstes Mal gibt, sollten sich die Jungs von RAID CREW definitiv mehr Zeit für die Produktion nehmen. Ein paar nette Riffs reichen einfach nicht, um irgendwen hinterm Ofen hervorzulocken.

19.01.2016

"Irgendeiner wartet immer."

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