Ragnarok - In Nomine Satanas

Review

Wie könnte man eine Band wie Ragnarok vergessen ? Nun gut, nach dem eher schwachen letzten Album „Diabolical Age“ hatte ich auch keinen Gedanken mehr an die Jungs verschwendet. Dennoch – nach mehrmonatiger Pause melden sie sich mit ihrem neuen Album zurück. „In Nomine Satanas“ so der Titel der Scheibe, lässt bezüglich der Weiterentwicklung und Kreativität der Musik nicht viel erwarten, auch wenn der Schriftzug sein Ziel sicher erreicht; die Mundwinkel wandern zwangsläufig nach unten – sei es aus Coolness, oder aus Enttäuschung über den 08/15 Namen. Doch ich würde der Band Unrecht tun, wenn ich ihr eine gewisse Entwicklung absprechen würde. Ich war sogar recht überrascht, als ich die Scheibe das erste mal anspielte; wider Erwartens polterte nicht mäßig produzierter True Black Metal aus den Boxen, sondern es drückte eine amtliche Soundwand in den Raum… kurz nachgesehen – ah, Abyss, alles klar. Auch wenn es zuerst vielleicht etwas zu druckvoll klingt; ich hatte teilweise das Gefühl, das hier eine Death/Thrash Metal Band zu Werke geht; kann man mit der Produktion vollauf zufrieden sein. Wie bereits erwähnt liegen zwischen „Nattferd“ (die endlich mal wieder aus dem Regal gekramt wurde) und „In Nomine Satanas“ nicht nur Jahre, sondern auch eine musikalische Entwicklung, der mit einem druckvollen Sound Rechnung getragen wird. Ragnarok hören sich auf ihrer neuen Scheibe natürlich immernoch nach rohem Black Metal an, nur das man hier etwas weniger Wert auf mystische Atmosphäre legt, denn auf Brutalität, Kompromisslosigkeit und Power. Die meisten Songs gehen nach vorne los, verlieren sich nicht in atmosphärischen Breaks oder gar langgezogenen Melodiebögen. Stumpf bzw. Langweilig wird es dem Zuhörer dennoch nicht, da mit Songs wie dem hymnenhaften „A Nights Kingdom“ oder meinem persönlichen Favourit „In Inferno I Drown“, welches mich vom Gefühl her stellenweise an eine härtere Spielart von Dismal Euphonys genialem „Autumn Leaves“ erinnert, herrausragende Abwechslung geboten wird. Ich bezweifle, das Ragnarok mit ihrem 2002er Output, wie im Flyer versichert, den Durchbruch schaffen werden, aber sie haben zweifelsohne ein solides Album abgeliefert.

28.04.2002
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