In letzter Zeit haben ja nicht gerade wenige norwegische Black-Metal-Bands ihr Personalgefüge ordentlich umgekrempelt: Aber auch wenn Schlagzeuger Jontho nach dem „Blackdoor Miracle“-Album als Einziger bei RAGNAROK übrig blieb, wenigstens hat es bei seiner Band nicht so gekracht wie bei DIMMU BORGIR, und unselige Gerichtseskapaden wie bei GORGOROTH blieben uns auch erspart. Und so ist der Drummer jetzt mit drei neuen Mitstreitern unterwegs, und die haben mit „Collectors Of The King“ ein Album eingespielt, das trotz aller Änderungen wie RAGNAROK klingt.
Dazu trägt natürlich nicht unwesentlich Meister Jontho an seinen Kesseln bei, aber auch Brigges Gitarrenarbeit klingt ähnlich wie die seines Vorgängers Rym. Und so legt das Quartett nach dem atmosphärischen Intro „Resurrection“ gleich mit der Brechstange los: „Stabbed By The Horns“ ist zunächst einmal hochenergetisch, vehement und dramatisch, und trägt die deutliche Handschrift der Norweger: Und das sind nun mal diese flirrenden Gitarrenläufe und die ausufernden Doublebass-Drums. „Burning The Earth“ und „In Honour Of Satan“ stehen dem Opener in nichts nach, sind vielleicht aber ein Stück weniger herausragend. Das ändert sich aber schlagartig, denn der zunächst langsam walzende Titeltrack vereint alle Trademarks der Norweger und gefällt durch Gitarrenläufe mit einem hohen Wiedererkennungswert. Die restlichen Tracks legen den Fokus jeweils auf andere Elemente, wie beispielsweise die Gitarrenarbeit in „May Madness Hunt You Down“ oder die düstere Atmosphäre und Hysterie (die nicht zuletzt durch die Vocals von Sänger HansFyrste erzeugt wird) im Schlusstrack „Wisdom Of Perfection“.
Unter dieser Prämisse ist „Collectors Of The King“ sicherlich ein Volltreffer geworden, roh, ungeschliffen (trotz eines insgesamt etwas moderneren Sounds) und in seiner Beschränktheit äußerst vielseitig. Keyboards sucht man glücklicherweise auf dem Album vergeblich. Lediglich einen Kritikpunkt muss sich „Collectors Of The King“ gefallen lassen: Mit „Stabbed By The Horns“ und dem Titeltrack hat die Scheibe nur zwei echte Hits am Start. In die restlichen Songs muss man sich reinhören, teilweise recht lange, bis der Funke überspringt. Diese beiden Punkte zusammengenommen ist „Collectors Of The King“ ein gutes Album, wenngleich kein überragendes.
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