Raging Speedhorn - We Will Be Dead Tomorrow

Review

Dass ausgerechnet ich diese Scheibe rezensiere, ist quasi ein Wunder bei meinem Musikgeschmack, aber als solches könnte ich auch diese Scheibe sehen. Deswegen macht es mir umso mehr Spaß über meine Eindrücke zu berichten. Nach dem mehr als erfolgreichen Debüt haben mich die Jungs auf ihre zweite Scheibe neugierig gemacht und ich will Euch jetzt mit meiner damaligen Neugier anstecken.

Mit „We Will Be Dead Tomorrow“ präsentieren sich RAGING SPEEDHORN härter & ausgereifter denn je. Zum einen wird die Härte von den schweren Gitarrenriffs, zum anderen von den beiden Schreihälsen, die eigentlich in sehr ähnlichen Tonlagen brüllen, krächzen, schreien, röcheln, freigelassen. Diesen Fakt, dass die beiden Sänger keine spannenden Gegenpole schaffen, könnten wir als einen Nachteil der Platte sehen, andererseits gewinnt sie so an Intensität und Aggression, die neben unglaublicher Power diese Veröffentlichung dominiert.
Mit diesem Silberling liefern die sechs Engländer eine mächtig knallende Musik ab, die sehr stark aus den Boxen dröhnt und die man grob als eine Mischung aus den schweren und noisigen Doom-Elemtenten, die stellenweise nach EYEHATEGOD klingen, und Hardcore bezeichnen könnte. Dazu kommt auch ein bißchen Psychosound. Harte, tighte Drums, brutaler Gitarrensound und eine, im Vergleich zum vorherigen Album mehr rhythmusorientierte Arbeit verleihen der Musik besonders viel Druck und Kraft, wodurch das ganze Output authentischer und reifer wirkt. „Heartbreaker“ erinnert mich besonders stark an CROWBAR. Fett, tief, groovig & schwer. Mit diesem Titel setzen die Jungs dem Depri-Spektakel schon fast die Krone auf. Zum Abschied gibt es mit „Ride With The Devil“ noch einen richtigen Kracher unter den „langsameren“ Stücken serviert. Soviel „Gefühl“, gepaart mit Härte und Groove, bekommt man in heutigen Tagen selten zu hören und mit diesem Album melden sich RAGING SPEEDHORN als ein Prätendent auf den Thron des „Doom Core“ zurück!

01.09.2002
Exit mobile version