In Corby, einem Kaff in Northamptonshire, geprägt durch marode Industrie-Ruinen und hoher Arbeislosigkeit, an diesem Ort haben sich 6 Typen zusammengeschlossen um ausserhalb von Fussballstadien Aggressionsabbau zu betreiben. Wie sollte Musik klingen, wenn Hooligans in die Saiten greifen? Rauh, brutal und stumpf. Und genau diese Worte beschreiben treffend RAGING SPEEDHORNs Konzept. Deren gleichnamiges Debut könnte jedenfalls kaum schnörkelloser und direkter sein.
Die Band beschränkt sich auf doomige Riffs, welche in einem brachialen Metalcore-Sound vorgetragen werden, während die 2 „Sänger“ sich gegenseitig in bester Marktschreier-Manier lautstärketechnisch zu übertreffen versuchen. Die Schrei/Brüll/Kreisch-Orgie nimmt solche Ausmaße an, daß beiden nach einem ganzen Set die Kehle bluten dürfte. Sicher machen diese Vocals den Charme von RAGING SPEEDHORN aus, doch gerade daran mögen sich die Geister scheiden. Anhand von Highlights wie „Superscud“, „Mandan“ und „Thumper“ lassen sich die Stärken von RAGING SPEEDHORN schnell ausmachen, da der Wutklumpen in mitreissende Grooves mündet und die Songs schnell auf den Punkt kommen. Doch solche überlangen Tracks wie „Death Row Dogs“ und „Random Acts Of Violence“ ziehen sich über 6 Minuten wie ein Kaugummi am Schuh und schmälern den positiven Gesamteindruck. Hinzu kommt, daß sich auf Dauer die Kurzweiligkeit verflüchtigt und die Wucht im Einheitsbrei verpufft.
Unterm Strich ein dennoch überzeugender Hooligan-Soundtrack, der einfach nur dem „seinem Frust Luft machen“ dient, mehr auch nicht. Ob’s als „eindimensional“ oder „konsequent“ zu bezeichnen ist, sollte jeder für sich entscheiden. Ich tendiere eher zu letzterem und vergebe 7 Punkte. Zu erwähnen wäre noch der Multimedia-Track, der das stilechte Musikvideo zu „Thumper“ umfasst. Ein kleines Extra, das kaum mehr als einmal unterhalten kann und von daher auch nicht ins Gewicht fällt.
Ein erstaunlich starkes Debüt, das stellenweise wie eine langsame und sogar schleppende Version von EXTREME NOISE TERROR klingt. Die Wechselgesänge zwischen Gegrunze und Gekeife fordern dem Hörer einiges ab und die wirklich tonnenschwere Musik hobelt so ziemlich jedes Stück Fleisch von den Knochen. Hardcore in langsam, könnte man sagen. Wie eine Dampfwalze rollen die Tracks über einen weg und gerade diese simple Eintönigkeit, die in manchen Stücken herrscht, ist ausschlaggebend für das brachiale Feeling. Ein cooles Album einer jungen, unverbrauchten Band,