Rage - Soundchaser

Review

RAGE dürfte ja mittlerweile kein unbeschriebenes Blatt mehr sein. Die Band ist Pflicht und für jeden Metalfreak schon zu einem kleinen alljährlichen Kostenfaktor geworden. Alle Jahre wieder geht’s rund im international besetzten Dreier und jedes Jahr der gewohnte Gang sich seine aktuelle Dosis RAGE zu holen. Wer will kann sich ja mal die Mühe machen, die ganzen Alben aufzuzählen. Ein kleines IKEA-CD Regal würde es fast mit Leichtigkeit füllen. Wie dem auch sei, „Soundchaser“ heißt ihr neues Album, das meines Erachtens sogar „Unity“ etwas in den Schatten stellt. RAGE sind zurück, stärker denn je und mit viel Feuer unterm Hintern. Bahnbrechende Neuerungen braucht man sich aber auch diesmal nicht erwarten. Es gibt sozusagen die standardisierte RAGE-Einheitskost, die mir, um es etwas anders auszudrücken, seltsamerweise immer noch nicht auf den Sack geht. Seien wir mal ehrlich, seit „Ghosts“ hat sich die Band nicht wirklich weiterentwickelt. Liegt es an den Arrangements, den guten Melodien oder nur die perfekte Harmonie zwischen den drei Ausnahmemusikern? Ich weiß es nicht und ehrlich gesagt ist es mir auch ziemlich egal. RAGE kicken Arsch und daran wird sich wohl auch in nächster Zeit nichts ändern. RAGE bieten der breiten Masse einen gekonnt durchgestylten Mix aus alter RAGE-Tradition ohne wenn und aber. Ob treibende Nackenbrecher, typische RAGE-Balladen oder die Idee H.P. Lovecraft textlich zu verwurschteln, jeder wird sich angesprochen fühlen. Alles verpackt im soundtechnischen Hochglanzpapier, werden sich so einige Gitarreros von dem weißrussischen talentierten Victor Smolski angesprochen fühlen. Auch für Fans von straight-progressiven Drumming dürfte wieder einiges mit dabei sein. Mike Terrana in Höchstform, oder war´s schon jemals anders? Modern, heavy und stilistisch ausgereift, was will man mehr. „Soundchaser“ ist ein Album, dem man einfach seine stolze Note geben muss und das sicherlich keinen RAGE Fans enttäuschen wird.

20.01.2004
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