Viel zu selten spricht man dieser Tage noch von der kultigen Power-Metal-Truppe um Peavy Wagner. Dabei veröffentlichen RAGE mit “Resurrection Day” – je nach Blickwinkel – dieser Tage ihr 25. beziehungsweise 26. Studioalbum. Begonnen hatten die Herner Anfang der gefühlt antiken 1980er als AVENGER und veröffentlichen den mächtigen Reigen an Outputs anno 1985 mit “Prayers Of Steel”. Danach kam die Umbenennung in RAGE und im stringenten Rhythmus wurden Perlen wie “Execution Guaranteed”, “Trapped!” oder “Black In Mind” in die Welt entlassen.
RAGE treten mit dem Bleifuß auf das Gaspedal
“Resurrection Day” beginnt mit einem fiebrig angelegten, klassischen Intro. Nach einer knappen Minuten ballert aber schon der Titeltrack los, wobei natürlich sofort die geballte Power als Markenzeichen der Band Verwendung findet. Peavy intoniert in gewohnter Manier und steigert sich zu einem äußerst vitalen Chorus, der sich nach dem dritten Hören problemlos mitsingen lässt. Eingerahmt wird diese Großtat von dick produziertem Schlagzeug und dem fortgeführten, klassischen Arrangement.
“Resurrection Day” verbindet brachialen Power-Metal mit Melodie und Klassik
“Virginity” prescht mit einem thrashigen Intro los, das nur durch den wieder provozierenden Refrain eingefangen wird. Ansonsten gönnt Peavy der Hörerschaft auch ein paar fiese “Uhs”. Weiter groovt das Album in bekannte Power-Metal-Gefilde, die sich in “A New Land” voll entfalten. Den Album-Höhepunkt stellt ganz klar “Arrogance And Ignorance” dar. Hier zetert Peavy gegen Nationalismus und keift in bester Black-Metal-Manier die eindrücklichen Worte: “We´re Suffering To Serve A King…”
Peavy entpuppt sich als Stil-Mixer mit Geschmack
So entwickelt sich “Resurrection Day” zu einem geschmackvoll inszenierten Konglomerat aus vielen Heavy-Metal-Szenarien. Das bringt nicht nur den betagteren Hörern Spaß, wobei insbesondere die dicken Riffs der mittlerweile wieder zwei Gitarristen für Nachhaltigkeit stehen. Dabei kann man schon mal an SEPULTURA oder KREATOR denken.
Letztlich wirkt allerdings die Produktion zu flach und wird im Vergleich zur Nucelar-Blast-Ära der Band ein wenig abgedrängt. Wie bereits auf dem Vorgänger “Wings Of Rage” setzt das Mastering zu sehr auf Höhen um die Wucht, für die RAGE einst standen, aus den Boxen erklingen zu lassen. Im Zusammenspiel zu den harten Gitarren-Parts manifestieren sich die teilweise sehr anschmiegsamen Refrains wie ein störender Weichspüler, was den Gesamteindruck noch einmal schwächt.
Alles in allem müssen RAGE aber weiterhin keine Angst vor Vergleichen mit Genre-Kollegen haben, die nach fast vierzig Jahren kaum solidere Musik als Peavy und Co. auf den Markt bringen dürften.
Wie bereits beim letzten Rage Album überschlagen sich alle anderen Metal Magazine mit Lob und metal.de gibt ne 6/10. Die niedrige Bewertung passt aber auch gar nicht zu dem Inhalt der Rezension, die das Album ja als durchaus gut beschreibt.
Man bekommt den Eindruck dass auf metal.de nur noch Black gehört wird und traditioneller Metal schon Mal gleich eher belächelt wird.
Booooooh, meine Lieblingsband ist subjektiv bewertet worden und bekommt nicht die Höchstnote 😭 Leute, also bitte…
Fan-Brille hin und her. Dieses Album ist das Beste was Rage seit Soundchaser raus gebracht habe . Hier stimmt alles, was ja auch 90% aller anderen Rezensenten bestätigen. Das Album wird wie es aussieht sowohl bei Power Metal.de, Rock hard und Metal Hammer Album des Monats, trotz Konkurrenz von Maiden, Brainstorm, Carcass…
Wenn die Leute bei metal.de das nicht auch erkennen bezweifle ich einfach dass es sich lohnt auf dieser Seite Reviews im Bereich Powermetal durchzulesen . Wie gesagt, bei der Wings of Rage war es das selbe. Und es gibt bei anderen Power/Heavy Bands weitere Beispiele.
Dir ist schon klar, dass es unterschiedliche Geschmäcker gibt, bei denen keiner richtig oder falsch ist? Übrigens ist „Ressurection Day“ nicht das Album des Monats im Rock Hard geworden, nur mal so am Rande. Das stand am 21.9., als du deinen Kommentar geschrieben hast, aber schon lange fest. Und manche der Rock-Hard-Redakteure haben dem Album im Soundcheck auch nur 6 oder 6,5 Punkte gegeben.
Pardon: „Resurrection Day“ natürlich.
>Dir ist schon klar, dass es unterschiedliche Geschmäcker gibt, bei denen keiner richtig oder falsch ist?<
Naja, bis zu einem gewissen Grad, kann man Musik/Kunst auch objektiv beurteilen. Das bedeutet natürlich nicht, dass man das "Bessere" auch persönlich besser finden muss und Faktoren wie Zeitgeist etc. spielen da auch eine Rollte etc..
Ich fand Rage früher mal (Anfangs?) sehr cool, dann phasenweise mittelprächtig bis gut und in den letzten Jahren leider immer weniger prickelnd.
Hauptmanko für mich ist inzwischen der Gesang. Und das hier geht für mich gar nicht mehr. Das klingt alles so gurgelnd/saftig, wie wenn Peavy mit einem Schluck Schoko-Shake im Hals singt. Nervt mich.
Das mit den gewissen Grad der objektiven Bewertung ist natürlich richtig. Aber letztendlich ist zumindest ein entscheidender Teil bei Reviews immer subjektiv.
Eines der besten Rage-Alben. Nur Killer-Tracks, viel Abwechslung und ein paar Überraschungen. Mit „Black Room“ die beste Rage-„Ballade“ seit „All this time“.
Absolute Highlights: „Ressurection Day“, „A New Land“, „Arrogance and Ignorance“, „The Age of Reason“, „Traveling Through Time“ und besagtes „Black Room“. Die restlichen Tracks sind alles andere als Filler.
Die im letzten Absatz des Review genannten Kritikpunkte kann ich so gar nicht nachvollziehen:
Aus meiner Anlage knallt die Produktion mit ordentlicher Wucht.
Die melodiösen Refrains waren schon seit jeher ein Markenzeichen von Rage und fügen sich wundervoll ins Gefüge dieses Albums ein. Ich kann auf diesem Album ehrlich gesagt keine Schwachpunkte entdecken.
Kann die Bewertung nicht nachvollziehen, da das Album ja als gutes- sehr gutes Album beschrieben wird. Jedoch sind Rage- Alben (meistens) immer gut, dieses hier sowieso. Absolute Highlights sind Songs wie „Virginity“, „Resurrection Day“, „Arrogance and Ignorance“ und die Ballade „Black Room“. Einen Punkt Abzug gibts von mir nur weil ich Nummern wie „Mind Control“ nicht ganz so gut finde wie der Rest.