RAGE OF SAMEDI wurden 2012 im beschaulichen Zweibrücken als Nebenprojekt aus der Taufe gehoben. Nach acht Jahren und aufgestockt um eine zweite Gitarre, grüßt mittlerweile das dritte Album aus den Regalen. Auf ”Blood Rituals” mixt das Quintett ein vielschichtiges Gebräu aus Doom-, Sludge- und Post-Einschlägen an. Doch wie schmeckt der brodelnde Trank?
RAGE OF SAMEDI wildern in Bewährtem und mixen gekonnt
Der erste Track, ”I Spit Hate”, verrät gleich, aus welchem Schnapsschränkchen sich RAGE OF SAMEDI bedienen. Einen kräftigen Schluck CROWBAR, als Basis etwas verdünnten BLACK SABBATH-Sud und eine leichte Note von frühen MASTODON. Kräftig geschüttelt, dynamisch produziert, und Zack wummert ein Hauch Südstaaten durch die Pfalzgrafschaft.
Sänger Lou Cifer keift, schnurrt und brüllt dabei äußerst facettenreich mit seinen beiden Mitstreitern an Bass und Gitarre um die Wette. Im Falle des Titelsongs gesellen sich Songstrukturen zu den Gesangsleistung, die einem unweigerlich die sumpfigen Stampfer von DOWN ins Gedächtnis rufen.
Alle gezogenen Vergleiche dürfen dabei aber nicht als Vorwurf missverstanden werden, hier würde nur Altes aufgewärmt. Wenn in einigen Passagen gar Erinnerungen an die Genregötter ISIS aufkommen, flackern diese doch aus einem eigenständigen Gemisch auf.
Gerade hier muss aber ein bisschen Wasser ins Blut gegossen werden. Bei Songs wie ”Charlie Says Part II“ geht den fünf Pfälzern gerne mal der kreative Gaul durch. Holprige Passagen, denen obendrauf ein wenig der Druck fehlt, hebeln den wuchtigen und gelungenen Refrain aus. In ähnlicher Weise braucht der Rausschmeißer ”Last Words” seine Zeit, bis er gekonnt zum großen Finale bläst.
”Blood Ritual“ – Spielfreude oder Übermut
Alles in allem kochen RAGE OF SAMEDI ihr Ritualgebräu auf wohltemperierter Flamme ein. Die dritte Voodoo-Messe – der Bandname leitet sich von einer bekannten Gestalt des Voodoo-Kults ab – gestalten sie abwechslungsreich und haben mit ”Abyss” sogar eine hittaugliche Walze im Gepäck.
Wer etwas mit den genannten Einflüssen anfangen kann, bekommt keinen Abklatsch sondern eine gelungene Reminiszenz. Mit etwas mehr Zielwasser bei den eigenen Noten, kann gar noch mehr rausspringen.
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