Das blöde an Klassikern ist, dass es meist einen Nachfolger gibt. Und in den seltensten Fällen kann der Nachfolger dem Klassiker das Wasser reichen, so gut das Album sein mag. Es fällt einfach ab. Man muss den Nachfolger einfach lösgelöst betrachten, die Erwartungen runterschrauben. Oder einfach keinen Klassiker veröffentlichen…
RAGE taten dies aber mit „Black In Mind“, der Nachfolger erschien ein gutes Jahr später.Zudem erschien dazwischen noch der Klassik(er) „Lingua Mortis“. Und die Geschichte wiederholt sich: „End Of All Days“ ist ein Klasse-Album, kann dem Vorgänger nicht ansatzweise das Wasser reichen.
Stilistische Veränderungen gab es keine im Hause RAGE zu vermelden, man ist dem altbewährten Erfolgsrezept treu geblieben. Einzig und allein die Temposchraube wurde ein bisschen heruntergeschraubt, mit „Visions“ und „Frozen In Time“ stehen lediglich zwei typischen Doublebass-Kracher auf dem Album. Die Tempoverschleppungen erzeugen eine düstere Stimmung, angetrieben durch Peavys dunklen Vocals. Diese klingen sogar noch ein Stück düsterer als auf dem Vorgänger, generell zeigt man mehr Platz für Experimente.
Auf der anderen Seite stehen aber typische RAGE-Songs wie „Talking To The Dead“ oder das mit einem genialen Mitsing-Refrain ausgestattete „Higher Than The Sky“.
Unterm Strich bleibt ein gutes Album, das sich problemlos in den hochwertigen RAGE-Backkatalog einreiht und keinen Fan von traditioneller Power-Mucke enttäuschen dürfte.
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