Rafflesia - Rafflesia

Review

Diese jungen Belgier dürften es mit ihrer Debüt-EP nicht einfach haben. Erklärung liefern folgende Daten:

1.) Die Band hat sich 2005 während des Metalcore-Booms zusammengefunden.
2.) Die Band spielt todesbleiernen Metalcore.
3.) Die Band ist beeinflusst von Combos der Marke HEAVEN SHALL BURN, FEAR MY THOUGHTS, LIAR oder MAROON.

Im Prinzip könnte hier mein Review auch schon zu Ende sein, da nun jeder da draußen ganz genau weiß, wie diese fünf Songs klingen. Doch das würde der Leistung dieser Jungspunde nicht gerecht werden. Objektiv gesehen schaffen sie es nämlich, wie komischerweise fast alle ihre Genrekollegen, eine musikalisch astreine Leistung abzuliefern. Angefangen bei den kraftvollen Kreisch-Grunzvocals, über die drückende Produktion bis hin zu alles zermalmenden Riffs, fiesen Moshparts und von Göteborg-Bands Mitte der 90er geprägten Melodieläufen, gibt es nichts, was RAFFLESIA nicht drauf hätten. Und das, obwohl diese Jungs nicht mal zwei Jahre zusammen spielen.

Fakt ist aber auch, dass seit zwei Jahren tausende Formationen gleicher Bauart auf den Markt geströmt sind, ihre Sache ordentlich gemacht und neben der Konserve ebenfalls live für satte Bewegung gesorgt haben. Aber können wir uns noch an eine dieser Truppen erinnern? Kurzweiliger Spaß war immer garantiert in der blutigen Klopperei im Pit. Allein die Musiker auf der Bühne waren jederzeit austauschbar, weil die nächste Band genauso gut aus dem Hardcore- bzw. Metal-Bereich zitieren konnte. Ob jetzt RAFFLESIA aus Belgien oder BRTZLFX aus Buxtehude ein fettes MeloDeathThrashHC-Riff aus dem Ärmel hauen, hat fünf Minuten später niemanden mehr interessiert. Hauptsache, die Nase war blutig!

Das ist sie auch nach diesen fünf Songs. Aber fragt mich morgen noch mal und ich wüsste bestimmt nicht mehr, wer mir das fette Pfund auf den Riechkolben geballert hat. Fuck! Fuckfuckfuck! Während des Genusses der CD würde ich liebend gerne 7/10 zücken. Schon allein wegen eines allgewaltigen Zerstörers wie „Last Words“. Zwei Stunden später und nach nüchterner Überlegung sind es nur noch 5/10. Treffen wir uns doch einfach in der Mitte!

14.02.2007

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