Radio Schizo - Die Menge Macht Das Gift

Review

„Die Menge macht das Gift“, das erste Lebenszeichen des Quartetts RADIO SCHIZO, ist – gleich doppelt der Floskel „Nomen est omen“ folgend – erstens mit gut 33 Minuten vergleichsweise kurz und lässt mich zweitens sehr zwiegespalten zurück. Als alter Punkrocker müsste ich angesichts des musikalischen Ansatzes der vier Musiker eigentlich total aus dem Häuschen geraten – irgendwie können mich die sieben Songs plus Intro dann aber doch nicht überzeugen.

Warum nicht? Gute Frage. Ich fange mal rein musikalisch an und stelle fest, dass RADIO SCHIZO nicht nur eine gelungene Melange aus Punk, Hardcore, Post Punk und Post Metal servieren, sondern zudem mit einer höchst anständigen Produktion um die Ecke kommen, die – trotz reichlich Tiefen – sehr transparent ist und alle Instrumente gleichsam beleuchten kann. Insbesondere die Gitarrenarbeit von Markus fällt mir durch ihre unkonventionelle Note auf, zumal Markus seinem Instrument einige höchst interessante und zugleich atmosphärische Harmonien entlockt. Ob es wohl Zufall ist, dass CHAOS Z- / FLIEHENDE STÜRME-Sänger Andreas Löhr bei „Hassbad“ mit von der Partie ist? Denn tatsächlich erinnert mich „Die Menge macht das Gift“ in siner Stimmung immer wieder an „45 Jahre ohne Bewährung“ der erstgenannten Band – und auch alles, was ich von den FLIEHENDEn STÜRMEn kenne, scheint nicht allzu weit entfernt.

So weit, so überraschend gut und spannend. Leider – aber ich vermute, das ist wirklich eine Frage des Geschmacks – kann ich mit dem gepressten Punk-Gesang von Geesta so gar nichts anfangen. Nichts für ungut, aber diesen Teil der Veröffentlichung empfinde ich als einzige, dafür umso prominentere Schwäche, da dieser stimmliche Beitrag den sonst so „modernen“ Eindruck RADIO SCHIZOs ein wenig verwässert – hier fehlt einfach noch die „Post“-Brücke, die den Jungs meines Erachtens noch fehlt, um im extremeren Metal-Bereich so richtig für Aufsehen zu sorgen. Ich jedenfalls bin extrem gespannt, was aus dem Hause RADIO SCHIZO in Zukunft noch kommt. Vielversprechend ist „Die Menge macht das Gift“ nämlich allemal!

16.02.2014

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