Ra's Dawn - Unveiling The Grotesque

Review

Die Koblenzer Prog Metaller RA’S DAWN schieben mit „Unveiling The Grotesque“ bereits das zweite heiße Eisen nach und dürften wieder einmal die deutsche Metalgemeinde erfreuen. Von abgefahrenen, messerscharf gespielten Riffs bis hinzu sanften Akkustikgezupfe bieten sie die ganze Palette des Power/Prog Metals, legen dabei aber hohen Wert auf gute Songs und weniger auf Selbstprofilierung. Man kann mit gutem Gewissen behaupten, dass RA’S DAWN sich keinen Ausfaller geleistet haben und auf einem konstant hohem Niveau abwechslungsreiche Songs geschrieben haben, wobei diesmal nicht das Alte Ägypten thematisch zum Zuge kam, sondern Edgar Allen Poe. Dennoch, die orientalischen Einflüsse sind immer noch Teil – und dies überaus positiv – ihres Sounds. Eingängige Melodien wie in ‚All that is left (in Pain)‘ fesseln genauso wie die harten Stakkatoriff in ‚Terrfied‘, das von seinem dramaturgischen Aufbau gerade an die alten MAIDEN Klassiker erinnert, ohne RA’S DAWN in die selbe Schublade stecken zu wollen. Beeindruckend ist wie auch schon beim Debüt „Solar Force“ Sänger Olaf Reimann, der den Songs seinem Stempel aufdrückt. Kraftvoll, melodisch und sicher singt er die Songs nach vorne. Nur bei den Höhen könnte er noch mehr rausholen, denn die wollen manchmal nicht so ganz. Von RA’S DAWN können wir sicherlich noch viel in Zukunft erwarten, denn wer solch schöne Songs wie ‚The Fall of the House of Usher‘ schreibt, muss sich einfach durchsetzen. Neben den regulären Tracks gibt es noch zwei Bonus Tracks, die nicht ganz die gleiche (Sound)Qualität aufweisen. Während ‚Speak to the Dead‘ ein fettes Thrashbrett auspackt, allerdings nicht vollends überzeugt, ist das Instrumental ‚Passage to the Moon“ noch mal eine wirkliche Perle.

29.12.2004

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