R.U.S.T. - Legends

Review

Nach einem Demo und einer EP steht mit “Legends“ nun das erste vollständige Album der rumänischen Band R.U.S.T. in den Läden. Von der EP haben es auch zwei Songs auf den Longplayer geschafft und die sind somit ein Teil von elf Metal-Songs im traditionellen Gewand. Die grobe Ausrichtung ist also klar.

Nach dem gleichermaßen atmosphärischen, wie kitschigen Intro “Forgotten Heroes” legen die Donnerrocker mit der Bandhymne “R.U.S.T.” eher zurückhaltend los. Hier hätte ich einen flotten Opener (das Intro versprach einen solchen) erwartet. Stattdessen bekommt der Hörer einen schön groovigen Midtempo-Stampfer auf die Ohren, der musikalisch überzeugen kann, aber von einem schlecht arrangierten Refrain in seiner Wertigkeit herabgesetzt wird. Das ist schon mal kein guter Start in die Platte. Da macht es das folgende “Firestorm” deutlich besser und kann durch klug gesetzte Breaks sowie gute Arrangements punkten. Auch Nummern wie “Seven Seas”, die schöne Halbballade “The Rising” oder das Highlight “Sign Of The King” können den Hörer absolut überzeugen, geben der Platte einen positiven Anstrich und lenken den Einfluss alter MANOWAR-Releases in die richtigen Bahnen. Hier zeigt die Band wie viel Potential in ihr steckt. Dem entgegen stehen klischeetriefende Kompositionen wie “Herd Of Mustangs” oder das völlig belanglose “Warriors Of Heaven”. Hier hat die Band anscheinend vergessen einen eingängigen Refrain in den Song einzubauen. Musikalisch haut die Nummer zwar auch nicht vom Hocker, ist dafür aber solide arrangiert worden.

Womit ich allerdings nicht wirklich warm werde, ist der Gesang von Frontmann Mircea Cristea. Der hat zwar eine charismatisch tiefe Stimme, aber meiner Meinung nach zu wenig Ausdruck in der Stimme. Potential ist zweifellos auch bei ihm vorhanden, das kann man den Gesangslinien auch anhören. Auf der anderen Seite kann man aber auch erahnen, wo die Reise hingehen könnte, würde der Mann mehr an seinem Gesang und den Gesangslinien arbeiten.

Unter dem Strich bleibt ein Album, das R.U.S.T. – übrigens ein Akronym für “Rock Under The Sign Of Thunder” – definitiv nicht in die Champions League des traditionellen Heavy Metal katapultieren wird. Dafür ist die Konkurrenz momentan zu stark. “Legends” bietet eine ausgewogene Mischung aus Licht und Schatten, kann man sagen. Das ist aber zu wenig, um aus der Masse heraus zu stechen. Bedingt durch die oben genannten wenig gelungenen Nummern (hinzu kommen noch ein, zwei) bietet das Debüt der Rumänen also nur durchschnittliche Kost.

11.10.2011
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